Arbeitsmarkt Weniger Arbeitslose in Kulmbach

red
  Foto: picture alliance / dpa/Uwe Anspach

Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,4 Prozent. Allerdings verzeichnet die Agentur für Arbeit auch besorgniserregende Entwicklungen.

 
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Der Arbeitsmarkt im Landkreis entspannt sich weiter. Laut der Arbeitsagentur Kulmbach waren im Mai 1385 Männer und Frauen ohne Arbeitsstelle gemeldet, 58 weniger als im April. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es allerdings deutlich mehr Arbeitslose. Im Mai 2022 waren nur 1188 Menschen im Landkreis ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 2,9 Prozent.

Trotzdem sind die aktuellen Zahlen für Sebastian Peine, Chef der Kulmbacher Arbeitsagentur, ein Grund zum Optimismus: „Die Frühjahrsbelebung setzt sich auch im Mai weiter fort“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Nicht nur in Kulmbach habe sich zudem die Lage gebessert: „Die Zahl der Arbeitslosen liegt im gesamten Bezirk Bayreuth-Hof nur noch knapp über der Zehntausender-Marke.“ Demnach gab es 315 Arbeitslose weniger als im Vormonat. Unter den Arbeitslosen waren auch 999 geflüchtete Ukrainer.

Für die positive Entwicklung gibt es laut Arbeitsagentur mehrere Gründe: So seien Saisonarbeitslose wieder vollständig in ihre angestammten Betriebe zurückgekehrt. Darüber hinaus benötigten regionale Unternehmen wieder mehr Arbeitskräfte in den Bereichen Lager, Versand und Produktion. Auch Zeitarbeiter waren gefragt.

Weniger schön: Zahlreiche Studienabsolventinnen und Absolventen von Meisterschulen haben im vergangenen Monat keinen adäquaten Arbeitsplatz gefunden. Außerdem spiele die psychische Belastung eine immer größere Rolle. Deswegen hätten einige Arbeitnehmer ihre Arbeitsverhältnisse aus gesundheitlichen Gründen selbst gekündigt, so Peine weiter.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging gegenüber dem Vormonat etwas zurück, vermeldet die Kulmbacher Arbeitsagentur. Mit 175 Neumeldungen gingen 43 Vermittlungsaufträge weniger ein als im April und elf weniger als im Mai des Vorjahres. Saisonal bedingt zeigte sich große Nachfrage im Bauhaupt- und Baunebengewerbe. Insbesondere sind Fachkräfte wie Anlagenmechaniker oder Zimmerer gefragt.

Motivierten Hilfskräften bieten sich derzeit gute Chancen. Weiterhin sind Industriebetriebe auf der Suche nach Mitarbeitern, insbesondere für die Produktion. Sie sind aber auch an handwerklich ausgebildeten Kräften interessiert. Bei der Personalsuche herrscht eine große Konkurrenz zu den klassischen Handwerksbetrieben. Besonders nachgefragt sind Berufe im metallverarbeitenden Bereich wie Metallbauer, Schweißer und Technische Systemplaner. Gesucht sind auch Chemielaboranten, chemisch-technische Assistenten, Fachkräfte Lagerlogistik und Fachkräfte Lagerwirtschaft. Das Gesundheits- und Sozialwesen hat ebenso dringenden Arbeitskräftebedarf wie das Hotel- und Gaststättengewerbe.

An Ausbildungsstätten für Schulabsolventen, die in diesem Herbst ins Berufsleben einsteigen wollen, herrscht im Landkreis kein Mangel. 344 Angebote registriert die Arbeitsagentur aktuell. Im gesamten Agenturbezirk sind es sogar 2348. Dem gegenüber stehen 99 Jugendliche aus dem Landkreis Kulmbach, die noch noch einen passenden Ausbildungsplatz suchen.

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