Leider sind seit der Evakuierung des Pflegeheims Mayer zufolge auch Todesfälle zu beklagen. Zwei Frauen seien gestorben. "Eine der beiden Frauen war infiziert, die andere nicht", sagt der Geschäftsführer.
Die Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet sich nach seinen Worten nicht einfach, da einige noch krank seien und sichergestellt werden müsse, dass diese weiter optimal versorgt werden. Diejenigen Patientinnen und Patienten, die noch infektiös seien, blieben zunächst weiter in Selb. Die Rückkehrer müssten für weitere zwei Wochen in Quarantäne. "Wir haben 26 Zimmer, davon sind einige eigentlich doppelt belegt. Und es gibt ein Verfügungszimmer für Quarantäne. Das heißt, dass jetzt noch nicht alle zurückkommen können, sondern erst einmal nur 18 Bewohner, da in die Doppelzimmer nur eine Person einziehen darf", erklärt Mayer.
Rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien im "Löwenzahn" beschäftigt. Etwa die Hälfte davon habe sich mit dem Corona-Virus infiziert, sagt der Geschäftsführer. Inzwischen zeige keiner der Beschäftigten Symptome. Manche warteten allerdings noch auf das Ergebnis des zweiten Abstrichs. Dies sei erforderlich, bevor die Pflegerinnen und Pfleger ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen.
Voll des Lobes ist der Geschäftsführer für die staatliche Unterstützung. "Es gibt gute staatliche Hilfen, zum Beispiel für Minderumsätze oder besondere Ausgaben." Eine solche Extra-Ausgabe für das Arzberger Pflegeheim war Mayer zufolge der Kauf eines Apparats zur Desinfektion von Räumen. "Wir sind da jetzt wahrscheinlich schon weiter als andere Heime", meint er. "Schließlich soll das ja alles nicht noch einmal passieren."
Nach der Quarantäne können sich auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Arzberger "Löwenzahn" auf Lockerungen der bisher strengen Besuchsregeln für Pflegeheime freuen. Wie Ministerpräsident Markus Söder am gestrigen Dienstagmittag ankündigte, sollen schon zum Wochenende, an dem Muttertag ist, wieder Besuchsmöglichkeiten geschaffen werden - allerdings unter Auflagen. Demnach sollen Besuche möglichst im Freien stattfinden. Bewohner und Besucher müssen Masken tragen und Abstand halten.