Arzberg Grüner Strom für 3500 Haushalte

Christl Schemm
Auf drei eng beieinander liegenden Flächen in der Nähe der Firmen Houdek und Frank wird die EON einen Solarpark bauen. Im Mai sollen die Bauarbeiten beginnen. Foto: /Planungsbüro Rembold

Der Arzberger Stadtrat macht den Weg frei für einen neuen Solarpark der EON. Die Anlage auf dem rund acht Hektar großen Areal soll noch in diesem Jahr fertig werden.

 
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Arzberg - Der Weg für einen neuen Solarpark der EON in Arzberg ist frei. Am Donnerstagabend beschloss der Stadtrat einen entsprechenden Bebauungsplan für das Gebiet „Solarpark Arzberg Ost“ nahe der Firmen Houdek und Frank. Mit dem Beschluss gibt die Stadt dem Projekt grünes Licht. Laut einer Pressemitteilung des Energieunternehmens beginnen die Arbeiten für den Bau des rund acht Hektar großen Solarparks im Mai. Die Fertigstellung sei noch für dieses Jahr geplant.

Dirk Strittmatter, bei EON Pressesprecher für Energielösungen, zitiert in einer Mitteilung zu dem Projekt Bürgermeister Stefan Göcking so: „Die Energiewende ist eine große Aufgabe, die uns alle angeht und die wir gemeinsam anpacken. Schon heute leisten die Photovoltaik-, Wasserkraft-, Windkraft- und Biomasse-Anlagen in unserem Gemeindegebiet einen wichtigen Beitrag für unsere Stromversorgung. Mit dem neuen Solarpark kommt bald noch weitere Erzeugungskapazität hinzu.“

Neun Megawatt Peak

Laut Frank Danielzik, bei EON zuständig für den Solarbereich, wird die neue Freiflächen-Photovoltaik-Anlage eine Leistung von knapp neun Megawatt-Peak haben und pro Jahr mehr als neun Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. „Damit können wir rechnerisch mehr als 3500 Privathaushalte mit grünem Strom aus der Region versorgen“, erläutert er. Über ein 500 Meter langes Erdkabel werde der erzeugte Strom künftig zu einer Übergabestation transportiert und dort in das Netz des Bayernwerks eingespeist.

Eine längere Debatte entwickelte sich über den Entwurf des Ingenieurbüros Miller für das Verkehrsführungskonzept im neuen Baugebiet „Olatsberg II“. Auf Nachfrage von UPW-Fraktionssprecher Roland Werner und zweiter Bürgermeisterin Marion Stowasser-Fürbringer, wie der Zugang zum begrünten Abgrenzungswall am östlichen Ende des großen Grundstücks von Helmut Fickenwirth möglich ist, bestätigte Bauamtsleiter Andreas Martin, dass der Weg öffentlich zugänglich und zum Beispiel mit einem Rasentraktor befahrbar sei. Differenzierte Meinungen gab es über die Anzahl der Parkbuchten und Pflanzinseln an den ringförmig angelegten Erschließungsstraßen in dem neuen Baugebiet. Nach ausführlicher Diskussion kristallisierte sich heraus, dass durchaus Änderungen möglich sind, falls dies erforderlich ist, und die Anzahl der Bäume und Buchten noch verändert werden kann.

Treppe zum Baugebiet?

SPD-Sprecher Peter Gräf fragte, ob als Zugang zum neuen Baugebiet von der Bergnersreuther Straße aus eine Treppe geplant sei. „Es wäre schön, wenn es ohne Treppe ginge. Denn wir sind schon mit Treppenproblemen in Röthenbach gesegnet“, sagte Bürgermeister Stefan Göcking – und spielte damit auf die seit Jahren defekte „Himmelsleiter“ an. Das ist eine Treppe, die von der Straße Am Röthenbächlein aus zum Baugebiet am Olatsberg führt. Auf die Frage des neuen CSU-Fraktionssprechers Karl Röhrig nach der Reparatur der „Himmelsleiter“ erläuterte der Bauamtsleiter, dass die Befahrung des dortigen Kanals begonnen habe und fortgesetzt werde, wenn es die Witterung erlaubt. Nach der Finanzierung und Vermarktung des neuen Baugebiets erkundigte sich Roland Werner. Dazu werde er in nichtöffentlicher Sitzung Stellung nehmen, antwortete der Bürgermeister.

Der Änderung der der Bebauungspläne für die Wohngebiete „Nord III“ und „West II“ stimmte der Stadtrat zu. Die neuen Vorgaben haben den Zweck, Bauwilligen ihre Vorhaben zu erleichtern. Denn bisher enthielten die beiden Bebauungspläne Regelungen, die teilweise in der praktischen Umsetzung Probleme mit sich bringen, zum Beispiel eng gesetzte Baugrenzen.

Keine Einwände hatte das Gremium auch gegen zwei Bauanträge: ein Einfamilienhaus mit Fertiggarage Am Olatsberg 26 sowie der Abbruch einer Werkhalle und von Nebengebäuden in der Hauptstraße 24 und 26 und Seußen. Stattdessen soll eine Unterkunft für Monteure mit neun Zimmern gebaut werden. Der örtlichen Rechnungsprüfung und Feststellung der Jahresrechnung der Stadt Arzberg und der Arzberger-Kraftwerksstiftung stimmten die Rätinnen und Räte ebenfalls zu.

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