Arzberg Positives Signal in schweren Zeiten

Christl Schemm

Michael Rögner startet eine private Aktion als Ersatz für die Spendensammlung beim Gaudiwurm. So gibt es wenigstens ein bisschen Geld für soziale Einrichtungen in Arzberg.

 
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445 Euro hatte Michael Rögner (links) an einer Schnur aufgereiht, um sie corona-gerecht an Bürgermeister Stefan Göcking zu übergeben. Dieser rundete den Betrag um 100 Euro aus einer Sparkassenspende und zehn Euro aus dem eigenen Geldbeutel auf, um die Schnapszahl 555 Euro zu erzielen. Foto: Stadt Arzberg

Arzberg - Es gibt auch gute Nachrichten in diesen schwierigen Pandemie-Zeiten. Zum Beispiel dann, wenn ganz normale Menschen, die nicht als Kommunalpolitiker oder für einen Verein aktiv sind, die Initiative ergreifen und eine Aktion für einen guten Zweck auf die Beine stellen. Das hat der Arzberger Michael Rögner getan.

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Der Wirt des zurzeit wie alle Restaurants geschlossenen „Gasthofs im Gsteinigt“ im Arzberger Stadtteil Elisenfels hat online einen privaten Spendenaufruf gestartet. Und zwar deswegen, weil es in diesem Jahr wegen der Corona-Beschränkungen zum Faschingsdienstag keinen närrischen Umzug in Arzberg geben durfte und damit auch die Spendenaktion „Gaudi plus gute Tat“ ausgebremst worden war.

Üblicherweise sind am Faschingsdienstag in Arzberg Sammlerinnen und Sammler der Kirchen- und Pfarrgemeinde, von Vereinen und Einrichtungen am Rande des Gaudiwurms unterwegs und bitten mit ihren Spendenbüchsen um einen kleinen Obolus für soziale Institutionen in der Stadt.

Ein kleiner Betrag als Ersatz

In den vergangenen Jahren waren dabei stets um die 3500 Euro zusammengekommen, sodass an jede der sieben sozialen Einrichtungen im Durchschnitt 500 Euro gingen. Damit jetzt wenigstens ein kleiner Betrag als Ersatz zusammenkam, hatte Michael Rögner im Internet um Spenden gebeten.

445 Euro zahlten die Spenderinnen und Spender ein. Um die Schnapszahl von 555 Euro zu erreichen, legte Bürgermeister Stefan Göcking noch 100 Euro einer Sparkassenspende und zehn Euro aus dem eigenen Geldbeutel drauf. So kann die Stadt jetzt jeweils 79,29 Euro vergeben an: die AWO-Tafel, die Kindertagesstätten „Sonnenschein“ und „Villa Weinberg“ der evangelischen Kirchengemeinde sowie an die Kita „Marienheim“ der katholischen Pfarrgemeinde, an die katholische Kirchenstiftung, die Diakonie und die Schulkindbetreuung im Landkreis Wunsiedel.

Bürgermeister Stefan Göcking bedankte sich anlässlich der Spendenübergabe im Rathaus bei Michael Rögner und lobte ihn für die gute Idee. Auch den Arzbergerinnen und Arzbergern, die gespendet haben, sagte Göcking ein Dankeschön. Leider habe dieses Jahr der Faschingszug ausfallen müssen, aber die Spendenaktion Rögners sei wenigstens ein kleiner Ersatz. „Und es ist ein symbolisches Zeichen und ein positives Signal, dass wir auch in Zeiten wie diesen zusammenhalten“, sagte der Bürgermeister.