Thomas Schobert kandidiert

Thierstein - Thomas Schobert heißt der Bürgermeister-Kandidat der Freien Wählergemeinschaft (FWG) bei der anstehenden Kommunalwahl. Einstimmig votierten die Mitglieder bei der von Kreisvorsitzendem Klaus von Stetten durchgeführten Wahl im Gasthaus "Zur Burg" für den 45-Jährigen. Schobert ist seit fast zwei Jahrzehnten als Klärwärter bei der Marktgemeinde beschäftigt und tritt gegen Joachim Schörner von der CSU an, mit der die FWG bei der vorigen Kommunalwahl noch eine gemeinsame Liste bildete.

Thomas Schobert wurde 1968 in Selb geboren, ist in Thierstein aufgewachsen und zur Schule gegangen. 1987 schloss er eine Ausbildung zum Elektroinstallateur bei der Firma Elektro-Baumann in Höchstädt erfolgreich ab und arbeitete anschließend acht Jahre bei Netzsch in Selb als Energieanlagen-Elektroniker. 1994 wechselte er als Klärwärter zur Marktgemeinde Thierstein. Als Kommunalarbeiter ist er zudem mit weiteren Aufgaben rund um Thierstein betraut. Schobert ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Lange Jahre war der frühere Fußballer Mitglied der Theatergruppe des Zentralvereins. Seit 2006 ist er Vorsitzender des örtlichen Gartenbauvereins. Im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege gehört er dem Vorstand an.

In einem kurzen Referat schilderte Schobert vor der Nominierung seine Beweggründe. "Da ich durch meine Arbeit seit Jahren damit konfrontiert bin, wo hier im Ort Handlungsbedarf besteht, fühle ich mich veranlasst, mich einzumischen." Konkret nannte er den 2016 auslaufenden Einleitungsbescheid für die Kläranlage. Hier müsse Geld für ein Nachklärbecken bereitgestellt werden. Auch die in die Jahre gekommenen Heizungsanlagen in der Schule, im Rathaus, im Bauhof sowie im Sportzentrum müssen in näherer Zukunft saniert werden. Die Dächer des Gemeindehauses in Schwarzenhammer und des Gemeinschaftshauses in Hendelhammer seien undicht und müssten dringend erneuert werden. "In mühevoller Kleinarbeit müssen alle Einnahme- und Ausgabeposten gemeinsam durchforstet werden, um wieder mehr finanziellen Speck auf die Rippen zu bekommen."

Da sich in Thierstein in den vergangenen zehn Jahren die Pro-Kopf-Verschuldung verdreifacht habe, müsse in Zukunft äußerst sparsam gehaushaltet werden. Dies gelte auch für die Dorferneuerung: "Denn viel Zuschuss bedeutet nicht immer sinnvoll und günstig." Die sprunghaft angestiegenen Kosten für das Burgdach nannte Schobert als weiteres Beispiel. Statt ursprünglich veranschlagter 12 000 bis 15 000 Euro bleibe jetzt etwa das Zehnfache an Eigenanteil an der Gemeinde hängen. "Trotz allem: Jetzt müssen wir das Beste daraus machen", warb der Bewerber um Unterstützung bei der Ausgestaltung des Thiersteiner Burgsommers.

Mit 27:0 Stimmen votierten die Mitglieder schließlich einstimmig für Thomas Schobert als Bürgermeister-Kandidaten der FWG. Kreisvorsitzender Klaus von Stetten freute sich, dass die Freien Wähler sowohl in Thierstein als auch in Höchstädt "geeignete Bewerber im richtigen Alter" haben: "Wir brauchen Kandidaten, die zwei, drei Wahlperioden machen können." In einem Grußwort forderte Höchstädts Bürgermeister-Bewerber die Thiersteiner auf, die Reihen zu schließen und Thomas Schobert zu unterstützen. Im Falle eines Wahlerfolgs würden beide Kommunen wie schon auf sportlicher und kultureller Ebene eng zusammenarbeiten. Hohenbergs Bürgermeister Jürgen Hoffmann beglückwünschte seinen "Berufskollegen" zu der Entscheidung. Er betonte, dass es für die Gemeinde durchaus von Vorteil sei, wenn der Bürgermeister die tatsächlichen Abläufe kenne, wie ein Kommunalarbeiter das tut. M.S.