Es gehe nicht darum, ob man einmal etwas Ungesundes isst oder ohne Zähneputzen ins Bett geht. „Die Summe der Entscheidungen wirkt sich aus.” Wichtig sei die Grundausrichtung. Niemand sei immer ausschließlich pessimistisch oder optimistisch. „Lassen Sie sich vom Leben verändern und transformieren. In allem, was sich verändert, steckt viel Weisheit”, zeigte sich der Chefarzt überzeugt. Das Älterwerden sei ein Lernprozess, den es gelte, anzunehmen. Er erlebe jedoch gerade in der Geriatrie häufig Resignation bei den Menschen. Das sei ein großes Problem. „Pessimismus hat starken Einfluss auf sämtliche Todesursachen außer Krebs”, erläuterte der Facharzt für Allgemeinmedizin und Geriatrie. Der Einfluss von Optimismus sei dagegen eher gering. „Pessimismus ist als negative Beeinflussung viel wirksamer”, betonte Krüger. Um seine Thesen zu belegen, berichtete er von wissenschaftlichen Arbeiten, so von einer deutschen Studie mit Teilnehmern ab 70 Jahren, die über 23 Jahre erfolgte. Es habe sich gezeigt, dass Menschen mit einer negativen Sicht des Alters im Durchschnitt 7,5 Jahre kürzer lebten als diejenigen mit positiven Erwartungen. Dabei seien weitere Faktoren der Lebensführung wie das Rauchen mitberücksichtigt worden – das das Leben durchschnittlich um elf Jahre verkürze.