Telefon, Videokonferenzen, Skype - alle technischen Möglichkeiten sind ausgereizt. Auch in der sonst quirligen Hauptstadt ist das journalistische Leben anders geworden. Der sechste Stock des Bürogebäudes unweit des Gendarmenmarktes ist verwaist, weiß unser Berlin-Korrespondent Christoph Ziegler. Die sechs Berliner Korrespondenten unserer Zeitung, die üblicherweise von hier aus zu Pressekonferenzen, Minister-Interviews, Bundestagssitzungen, Hintergrundgesprächen oder Reportagen aufbrechen, arbeiten derzeit wie so viele andere auch überwiegend von zu Hause. Mit guten, erfahrenen Kollegen gehe das eine Zeit lang, gehörten doch Telefonate und SMS-Austausch mit Informanten auch im Normalbetrieb zu den gängigen Recherchemethoden. Während der wenigen noch stattfindenden Pressekonferenzen, die wegen der Abstandsregeln zugangsbeschränkt sind, könne online gefragt werden. "Mehr als ein Notbetrieb ist das aber nicht, da ein prall gefüllter Kontakteordner das persönliche Gespräch nicht ersetzen kann", weiß Ziedler. Sonst bräuchte es ja keine Korrespondenten vor Ort, die dem Leser nahebringen, was jenseits offizieller Verlautbarungen passiert.