Hof - Zu wenige Unterhosen, unzureichende medizinische Betreuung, verweigerte Telefongespräche, ausgefallene Sportstunden – es sind die Ärgernisse des Alltags, die den ohnehin selten erfreulichen Aufenthalt in einer Strafanstalt besonders beschwerlich machen. In der Justizvollzugsanstalt Hof staute sich im Herbst des vergangenen Jahres der Ärger über solche Dinge und weitere vermeintliche Ungerechtigkeiten so sehr, dass es zur Revolte kam. Nach dem Hofgang weigerten sich die 45 Untersuchungshäftlinge, die zu diesem Zeitpunkt in Hof einsaßen, standhaft, in ihre Zellen zurückzukehren. Vergeblich gaben die Vollzugsbeamten mehrfach das Kommando zum „Einrücken“. Der sogenannte Einschluss war ohnehin eines der Themen ihrer Beschwerden. Einige der U-Häftlinge beklagten sich, dass sie täglich 23 Stunden in ihrer verschlossenen Zelle sitzen müssen – länger als Häftlinge im Strafvollzug und dies, obwohl doch für sie noch die Unschuldsvermutung gelte.