Aus Schönwald Ein Kalender und viele Gedichte

Arno Hanold (links) und Karl-Heinz Rittig mit dem Kalender 2024 und den beiden neuen Gedichtbänden. Foto: /Andreas Godawa

Der Künstler Arno Hanold präsentiert seine neue Zusammenstellung – und zusammen mit Karl-Heinz Rittig den dritten und vierten Gedichtband.

 
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Die Kalender von Arno Hanold gehören einfach zum Jahreslauf in Schönwald. 1984 präsentierte der Künstler und Ikonenmaler die erste Ausgabe. Jetzt hat er den 20. Kunstkalender vorgestellt. Aber nicht nur das: Er und Karl-Heinz Rittig haben die Bände 3 und 4 der Reihe „Gedichte und Poesie“ herausgebracht, die sich ganz den Versen von Rittigs Mutter Ida widmen.

800 Gedichte der Mutter

Im Jahr 2018 hatte Karl-Heinz Rittig sie im Nachlass seiner 2006 verstorbenen Mutter entdeckt. Der Sohn und Arno Hanold waren und sind der Meinung, dass die rund 800 Gedichte der äußerst kreativen Ida Rittig nicht einfach in der Versenkung verschwinden sollen. Fein säuberlich und von Hand hatte 1922 in Teplice geboren Ida Rittig im Laufe der Zeit ihre Poesie zu Papier gebracht.

Aus der umfangreichen Sammlung hatten Hanold und Rittig 2019 die ersten 200 Gedichte veröffentlicht. Nun folgen die nächsten rund 240 – in den Bänden 3 und 4. Ida Rittig war zeit ihres Lebens künstlerisch äußerst produktiv. Sie bastelte, malte, zeichnete, strickte, häkelte – und sie schrieb. In zehn Schreib-Kladden hat die gelernte Schneiderin alles in Reimen festgehalten, was ihr begegnet ist, was sie interessierte, was sie bewegte und was sie für wichtig hielt. Die Gedichtbände sind also nicht nur eine Reverenz an eine begabte Schreiberin, sondern auch ein Abbild der Zeit – etwa, wenn sich Ida Rittig den Reisen nach Tschechien widmete.

Zwei weitere Bände

Die Reihe wird natürlich fortgesetzt. „Band 5 ist bereits druckreif, Band 6 ist in Arbeit“, sagt Hanold – sehr zur Freude von Karl-Heinz Rittig, der bei den Veröffentlichungen als Korrekturleser fungiert.

Auch der neue Kalender für 2024, den Arno Hanold zusammengestellt hat, enthält viel Privates. Waren die beiden Vorgänger verstorbenen und aktuellen Schönwalder Künstlerinnen und Künstlern gewidmet, hat der gelernte Werbe- und Grafikdesigner diesmal eigene Arbeiten aus den vergangenen 50 Jahren zusammengestellt. Die älteste stammt aus dem Jahr 1973. Die Kreidezeichnung zeigt Santa Croce in Alassio. Auf den zwölf Monatsblättern zeigt Hanold seine ganze Bandbreite – sowohl was die Technik als auch die Motive betrifft. So ist eine Weihnachtsikone in Linolschnitt ebenso zu finden wie Aquarelle oder Ölbilder seiner Kinder und Enkel. Garniert sind zwei der Seiten auch mit passenden Gedichten.

Kalender über Kirche

Aber auch bei diesem Projekt hat Hanold bereits weiter gedacht. Denn im Kalender für das Jahr 2025 widmet er sich der evangelischen Kirche, die dann ein kleines Jubiläum begeht: die erste urkundliche Erwähnung vor 640 Jahren.

Erhältlich sind sowohl die Poesie-Bände als auch der Kalender bei Arno Hanold, der allerdings wegen der gestiegenen Energie- und Papierpreise seine Kalkulation anpassen musste. Die Bände kosten je zehn Euro, der Kalender zwölf Euro. „Das deckt gerade so die Kosten.“ Angeboten werden Bücher und Kalender auch beim Kirchweihmarkt im Herbst.

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