Früher war das knapp 500 Quadratmeter große Areal der Pfarrgarten von Langenstadt. „Zuletzt war alles stark verwildert“, weiß Edith Preußinger, die dem Vorstand des örtlichen Gartenbauvereins ebenfalls als Beisitzerin angehört. „Das hat halt so vor sich hin geschlummert, bis der Gartenbauverein sich der Sache angenommen hat.“
Zuflucht für Insekten
Bernhard Seubert bedauert, dass es generell nicht mehr so viele Insekten gibt. Um einen kleine Beitrag gegen das Insektensterben zu leisten, haben er und seine Mitstreiter deshalb gerade das Insektenhotel vor dem Garten erneuert.
Schmetterlinge ziehen allerdings schon ihre Bahnen zwischen den Blüten und die alte Kirchenmauer ist ein idealer Lebensraum für Zauneidechsen.
Heute treffen sich die Gartenfreunde in der Regel einmal pro Woche zum Pflegen, zum Gießen und zum Plaudern. Oft kommen Busse, zum Beispiel von anderen Gartenbauvereinen, dann macht Bernhard Seubert auch gerne mal eine Führung. Besonders zur Landesgartenschau 2016 in Bayreuth sei hier viel los gewesen. Auch der Oberfränkische Kräutertag wurde bereits zwei Mal vom Gartenbauverein Langenstadt ausgerichtet.
Gärtnern als Gemeinschaftsprojekt
Der Gartenbauverein Langenstadt ist eine feste Größe in dem Dorf mit seinen rund 200 Einwohnern, das direkt am Roten Main liegt. In etwa jeder Dritte ist Mitglied, was die starke Verbundenheit der Langenstädter mit der Natur zeigt.
„Man kann hier schon zwei Stunden verbringen“, sagt Bernhard Seubert. Am Ende des Gartens lädt eine schattige Sitzgruppe zur Rast. Ein Besuch der benachbarten Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“ bietet sich an. Sollte die Kirche geschlossen sein, kann sich der Besucher den Schlüssel im nahen Gasthaus ausleihen.
Der Kräutergarten von Langenstadt ist ganzjährig geöffnet, der Eintritt ist frei. Angemeldete Führungen kosten eher einen symbolischen Preis, der für die Vereinskasse bestimmt ist. Der Garten befindet sich hinter der Kirche, Parkmöglichkeiten sind vorhanden, die Zufahrt ist ausgeschildert.