Als „bekanntesten Unbekannten seiner Generation“ stellte ihn der Münchner Kulturjournalist Hans-Michael Koetzle dem Hofer Publikum vor. Friedel, 1935 geboren, entschied sich zu einer Zeit für die Fotografie, als das Medium im Kreis der Künste noch als minderwertig galt. Wer sich ihm widmete, durfte auf einen Platz im bürgerlichen Leben nicht hoffen. Ermutigt durch die „photokina“-Plakette, die er schon mit 19 Jahren erhielt, wurde Friedel laut Koetzle dennoch „ein Großer der Fotografie“. Er arbeitete für „Stern“ und „Quick“, für „Magnum“ und „Twen“, war am Menschen und an sozialen Themen interessiert und dann immer mehr an der Natur. Als „optimistischer Reisender“ brachte er neugierigen Lesern bis dahin unentdeckte exotische Regionen und ihre Schönheiten nahe. Stets fotografierte er mit Empathie und Gefühl für die Situation, und immer gehörte für ihn „das Wichtigste in die Bildmitte“ – so jedenfalls sagte es Koetzle, den die Deutsche Gesellschaft für Fotografie am Tag nach seinem Hofer Auftritt in Köln mit ihrem Kulturpreis ehrte.