Oberbürgermeisterin Eva Döhla sagte, vermutlich hätten alle Anwesenden zu Tschoepe eine wie auch immer geartete Beziehung. Geboren 1943 in Niederschlesien, stand er beruflich 46 Jahre lang in Diensten der Stadt, amtierte auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Kulturreferent, im September 2020 ist er gestorben. So gut wie Peter Nürmberger, der als Hofs derzeitiger Kulturverantwortlicher sein Nachfolger ist, kannte ihn wohl keiner, arbeiteten doch beide lange Zeit Tür an Tür oder, um Tschoepes Worte zu gebrauchen, „Backe an Backe“. Bei seiner Einführung in die Ausstellung hatte Nürmberger viel mitzuteilen über den Kollegen, darunter Dinge, die kaum jemand wusste: dass Tschoepe ein „eifriger Katholik“ war zum Beispiel, dass er Rockmusik nicht mochte – und dennoch den Freunden des Genres in ebendieser Halle ein sensationelles Programm bescherte –, und dass er „in einem Akt größter Selbstkritik“ früheste künstlerische Arbeiten zerstörte, weshalb es nicht möglich ist, mit einer echten Retrospektive an ihn zu erinnern.