Badeteich Töpen Eisbaden – ein Selbstversuch

Jasmin Stenzel

Null Grad hat das Wasser im Töpener Badeteich; er trägt eine Eisschicht. Um ins Wasser zu kommen, muss sie erst aufgeklopft werden. Unsere Autorin steigt hinein.

 
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Drei Meter, zwei Meter, ein Meter barfuß auf dem eiskalten Boden – und langsam rein in den Töpener Badeteich, zwischen die Eisschollen: Benjamin Plomer von der Hofer Wasserwacht hatte mit einer Axt Eis beiseite geräumt für das Eisbaden am Samstag. Zum inneren Aufwärmen gab es vorher eine kleine Winterwanderung, an der etwa 20 Personen teilgenommen haben. Ins eiskalte Wasser getraut haben sich neun.

Das Hineingehen fällt mir nicht einmal schwer: „Einfach laufen, nicht denken“, sage ich mir. Dann kommt der Kälteschock. Der Körper reagiert aber schon nach kurzer Zeit mit einem Taubheitsgefühl und beginnt dann zu kribbeln, vor allen im den Händen und den Füßen. Eine Minute im Eiswasser – das reicht: Wir zwei Frauen steigen wieder heraus; die Männer bleiben noch etwas drin im Teich. Wenig später durchströmt mich eine tiefe Wärme; plötzlich ist mir nicht mehr kalt! Ich fühle mich wach und lebendig. So, als ob ich gerade etwas ganz Tolles geschafft habe. Das ist es! Da bin ich mir sicher: Dieses Glücksgefühl bringt die Menschen dazu, im Winter in ihre Badesachen zu schlüpfen und in einem eiskalten Gewässer zu baden. Etwa 60 Personen schauten zu; Organisator Manfred Nürnberger versorgte alle mit Bratwürsten und Steaks vom Grill.

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