Barrierefreiheit in Hof Rollstuhlfahrer testet Bushaltestellen

red
Nach der Fahrt: Heike Köllner und Axel Hofmann von der Polizeiinspektion Hof, Hofbus-Verkehrsmeister Michael Bodenschatz, Siegfried Erhardt vom Seniorenrat (hinten von links) sowie Robert Bauer, der als Rollstuhlfahrer die Haltestellen getestet hat. Foto: Stadtwerke Hof

Praxistest in Sachen Barrierefreiheit: Vertreter der Stadtwerke sind mit einem Gehbehinderten in Hof Stadtbus gefahren. Zu welchen Problemen kommt es dabei?

 
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Die Stadtwerke Hof haben getestet, wie barrierefrei die Busse und Haltestellen der Stadt gestaltet sind – und wo es noch Nachholbedarf gibt. Geschehen ist das bei einer Sonderfahrt durch Hof: Als Tester war Rollstuhlfahrer Robert Bauer mit im Bus, der die Hürden des Alltags ganz genau kennt. Dabei begleiteten ihn Vertreter des Seniorenrats, des Fahrgastrats und Beamten der Hofer Polizei. Darüber berichten die Stadtwerke als Betreiber der Stadtbusse in einer Pressemitteilung.

Bei der Fahrt erzählte Bauer aus seiner Perspektive, wo Rollstuhlfahrer an ihre Grenzen stoßen und wo auch Menschen mit Gehbehinderung bereits gut zurechtkommen. Die Stadtbusse zu benutzen, stellt beispielsweise in der Regel kein Problem für Robert Bauer dar. Da liegt etwa daran, dass in jedem Bus ein bis zwei Rollstuhlplätze ausgewiesen sind. Möchte eine Rollstuhlfahrer ein- oder aussteigen, kann er dem Busfahrer über einen Knopf ein Signal geben: Dann klappt dieser am Hintereingang des Busses manuell eine Rampe aus. „Das geht schnell und unkompliziert – das machen wir gerne“, sagt dazu Verkehrsmeister Michael Bodenschatz und zeigt, wie es funktioniert. Der Rollstuhlfahrer kann nun gefahrenlos ein- und aussteigen.

Hilfreich sei es jedoch, wenn die Bordsteine an den Haltestellen erhöht sind und damit ein ebenerdiger Zugang zum Bus möglich ist. „Je flacher der Winkel der Rampe ist, desto leichter tut man sich“, erklärt Bauer. Vier Haltestellen in Hof (Anspann/Klinikum, Südring und Untreusee) hat die Stadt inzwischen dementsprechend umbauen und barrierefrei gestalten lassen – weitere folgen. An diesen Haltestellen sind auch taktile Leitstreifen für Sehbehinderte zu finden.

Etwas mehr Platz zum Manövrieren des Rollstuhls würde sich Bauer an der einen oder anderen Haltestelle jedoch wünschen. „Hier wird es mit einem größeren Rollstuhl schon eng“, bemängelt er. Oft sind es aber die örtlichen Gegebenheiten, wie angrenzende Radwege, Gebäude oder Privatgrundstücke, die den Platz einschränken. „Hier ist die Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer gefragt“, gibt Polizeihauptkommissar Axel Hofmann zu bedenken, der sich präventiv für Verkehrssicherheit einsetzt.

Für die Teilnehmer der Testfahrt ergaben sich viele interessante Blickwinkel, die auch in Zukunft helfen werden, das Thema Inklusion und Barrierefreiheit mit geschärftem Bewusstsein voranzubringen.

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