Bauausschuss Stadt Helmbrechts lehnt Rodung ab

Werner Bußler
  Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas

Ein Grundstücksbesitzer will 7650 Quadratmeter Wald in Ackerland umwandeln. Die Stadt Helmbrechts ist dagegen, hat aber nicht das letzte Wort.

 
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Bei Enchenreuth will ein Grundstücksbesitzer Wald in Ackerland umwandeln; dafür möchte er ein Areal mit 7560 Quadratmetern komplett roden. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat die Stadt Helmbrechts um eine Stellungnahme dazu gebeten. Der Bau- und Umweltausschuss hat sich nun mehrheitlich einer Stellungnahme des Stadtbauamtes angeschlossen – und das Vorhaben abgelehnt.

Eine endgültige Entscheidung trifft allerdings das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Das Stadtbauamt betont: „Wald ist wesentlicher Teil der natürlichen Lebensgrundlage und hat landeskulturelle, wirtschaftliche, soziale sowie gesundheitliche Aufgaben zu erfüllen. Er ist deshalb nachhaltig zu bewirtschaften, um diese Leistungen für das Wohl der Allgemeinheit dauerhaft erbringen zu können.“ Es folgen Hinweise auf die Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion von Wald sowie die Bedeutung für die biologische Vielfalt. Der weitläufigen Fläche, die nun gerodet werden soll, komme als Naherholungsgebiet und gleichzeitig als Rückzugsmöglichkeit für die heimische Tierwelt besondere Bedeutung zu. Zudem liegt die Fläche im Landschaftsschutzgebiet Frankenwald.

Christian Rose (CSU) sagte, er sei zwiegespalten. Er sei „ein Fan des Waldes“, doch landwirtschaftliche Flächen seien wichtig für die Ernährung und für die Energiegewinnung in Biogasanlagen.

Thomas Friedrich (Grüne) meinte dagegen, es gebe genug landwirtschaftliche Flächen für die Produktion von Ernährung. Leider sei das Bayerische Waldgesetz so ausgelegt, dass es Verfügungen zum Nachteil des Klimaschutzes ermögliche.

Bürgermeister Stefan Pöhlmann (SPD) bezeichnete den Wald als wichtigen Garant gegen die Zunahme des CO2-Ausstoßes, während Helmut Birke (ÜWG/HNW) die Notwendigkeit landwirtschaftlicher Anbauflächen betonte. Daher müsse man solche Anträge von Fall zu Fall bewerten. Gegen die Stimme von Christian Rose lehnte der Ausschuss schließlich die Rodung ab. wb.

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