Bauernproteste Alexander Herrmann schließt Posthotel

Sternekoch Alexander Herrmann zeigt Verständnis für den Ärger der Kulmbacher Landwirte. Foto: Archiv

Der Sternekoch erklärt sich mit den Kulmbacher Bauern solidarisch und schließt für einen Tag sein Hotel. Die Reaktionen darauf in den sozialen Netzwerken ist eindeutig.

 
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Sternekoch Alexander Herrmann zeigt sich mit dem Protest der Landwirte im Kulmbacher Land solidarisch. Auf seiner Facebook-Seite postete er am Montag ein Bild seines Posthotels. „Heute geschlossen!“ ist darauf in weißen Lettern auf roter Fläche zu lesen. Sein Betrieb wolle damit ganz klar Haltung zeigen, schreibt Herrmann in einem Statement. „Die massiven und vielfältigen Steuererhöhungen der letzten Jahre, insbesondere in 2024, stellen ein existenzielles Problem für die Gastronomiebranche und die Landwirtschaft dar.“

Man arbeite seit vielen Jahren eng mit Landwirten, Bäckern und Metzgern aus der Region zusammen, heißt es weiter. Die daraus entstandene Verbundenheit habe es ermöglicht, eine „gastronomische Philosophie“ zu entwickeln, die das Posthotel über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht habe.

„Darauf sind wir stolz, denn unsere Heimat ist unser höchstes Gut“, schreibt Herrmann. Man arbeite Hand in Hand, fördere und fordere sich gegenseitig. „Leidet eine Branche, leidet auch die andere.“

„Heute geschlossen“ steht auf einem Bild, das Alexander Herrmann auf seinem Facebook-Profil am Montag geteilt hat. Bis Dienstagnachmittag hatte der Post mehr als 32.000 Likes. Foto: Alexander Herrmann

Sein Post stößt im Netz auf viel Resonanz. Mehr als 32.000 Nutzer likten bis Dienstagmittag den Beitrag, insgesamt wurde er 2100 Mal geteilt. „Super, ich würde es begrüßen, wenn mehr diesen Mut haben würden“, schreibt eine Nutzerin beispielsweise in den Kommentaren.

Alexander Herrmann ist nicht der einzige Gastronom, der für den Ärger der Landwirte Verständnis zeigt. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte bereits der Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Alexander Schütz, mit deutlichen Worten den drohenden Wegfall von Subventionen für Landwirte kritisiert. Sein Vertrauen in die Bundesregierung sei „erschüttert“, sagte er damals. SPD, FDP und Grüne drohten, mit massiven Verteuerungen die regionale Wertschöpfungskette zu zerstören. „Bauern, Wirte, Bäcker und Metzger sind die Gesichter unserer Dörfer und Städte. Der gesellschaftliche Schaden ist immens, wenn diese Strukturen wegfallen.“

Neben den Gastronomen zeigten sich unter anderem auch Bäcker, Spediteure und Handwerker solidarisch mit den Bauern. Viele nahmen am Protestzug am Montag durch den Landkreis Kulmbach teil.

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