Bayreuth -Ein 22-jähriger Creußener wurde dabei von mehreren Personen zusammengeschlagen beziehungsweise -getreten und musste mit Nasenbeinfraktur, Gehirnerschütterung und Verdacht auf Milzblutung auf die Intensivstation des Bayreuther Klinikums gebracht werden.

Nach bisherigem Ermittlungsstand gehen Kripo und Staatsanwaltschaft von mindestens 30 Personen aus, die sich auf dem Parkplatz einfanden. Hintergrund der "Zusammenkunft" war ein Streit wegen eines Mädchens zwischen dem späteren Opfer und einem 18-jährigen Bayreuther wenige Tage vorher in einer Diskothek im Landkreis Kulmbach. Zur Klärung dieser Angelegenheit hatten sich die beiden Kontrahenten per SMS und in Chat-Räumen verabredet und brachten eine Vielzahl von Unterstützern mit. Nach Zeugenangaben sollen auch Schlagringe und Schlagstöcke mitgeführt worden sein.

Für Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei in Bayreuth stellt sich das Geschehen derzeit folgendermaßen dar: Nach einer kurzen verbalen Streitigkeit schlug der junge Bayreuther mit den Fäusten auf den Geschädigten ein. Nachdem dieser bereits zu Boden gegangen war, setzte sich der Angreifer auf sein Opfer und versetz te diesem weitere Schläge. Mindestens fünf Personen aus der Gruppe des Angreifers, darunter auch dessen Bruder, traten dann mit den Füßen gegen den Körper des am Boden liegenden und wehrlosen jungen Mannes. Als das Opfer bewusst- und reglos war, schritt endlich einer der unbeteiligt Herumstehenden ein und schützte den Creußener vor noch schwereren Verletzungen.

Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben gemeinsam in den letzten Tagen intensive Ermittlungen geführt. Mehrere Wohnungen wurden durchsucht, zahlreiche Zeugen und Beschuldigte vernommen. Dabei stand zunächst im Hinblick auf die Verletzungen des Opfers und das äußerst brutale Vorgehen der Täter der dringende Verdacht eines versuchten Totschlages im Raum. Insgesamt vier Personen wurden im Laufe der Woche festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Drei der Haftbefehle wurden gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Ein Beschuldigter befindet sich in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt. Er war erst vor kurzem wegen einer ähnlichen Tat zum Jugendschöffengericht angeklagt worden.

Nach einer vorläufigen Zwischenbilanz gehen die Ermittlungsbehörden nicht mehr davon aus, dass die Täter den Tod ihres Opfers bei ihrem Tun billigend in Kauf genommen hätten. Den Beschuldigten wird nunmehr gefährliche Körperverletzung und ein besonders schwerer Fall des Landfriedensbruches vorgeworfen. Für beide Tatbestände sieht das Gesetz Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren vor. Gegen eine Person wird zudem wegen Verstößen gegen das Waffen- und das Sprengstoffgesetz ermittelt: Bei ihm wurden im Rahmen einer Durchsuchung neben zwei Schlagringen und Schreckschusswaffen auch mehrere unerlaubte Feuerwerkskörper vermutlich tschechischen Fabrikats mit erheblicher Sprengwirkung aufgefunden.

Die Ermittlungen sollen nunmehr zügig abgeschlossen werden. Die Täter haben mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Mit ihrem entschlossenem Vorgehen machen die Ermittlungsbehörden auch deutlich, dass auf solche Auswüchse von Jugendgewalt in der Region mit konsequentem Durchgreifen von Staatsanwaltschaft und Polizei reagiert wird. Gewalt, insbesondere, wenn sie grund- und sinnlos ist, könne und dürfe nicht hingenommen werden, heißt es in der Presseerklärung.