Und doch reiche das nicht mehr, um auch in der Zukunft bestehen zu können - und zwar weder für sein eigenes Unternehmen noch für die Kunden, glaubt der Vorstand. So machen neue Techniken etwa neue Arbeitsweisen möglich, und die wollen vor allem die jungen Mitarbeiter nutzen.
Bisher habe es da bei vielen Mittelständlern zum Teil noch große Vorbehalte gegeben, doch mittlerweile wende sich das Blatt, sagt Prokurist Michael Zettl. Junge, dynamische Mitarbeiter seien es aus ihrem Alltag nun mal gewöhnt, in Whatsapp-Gruppen zu kommunizieren. "Mailen ist denen viel zu formell und langsam." Skypen sei normal, Dokumente würden problemlos über Tools wie Dropbox ausgetauscht. "Die fragen dann ihre Chefs nach solchen Lösungen auch am Arbeitsplatz", sagt Zettl: "Und wenn sie sie nicht bekommen, dann rebellieren sie oder gehen halt zu einem moderneren Arbeitgeber."
Was sich heute schon allein wegen des zunehmenden Fachkräftemangels in nahezu allen Branchen keiner mehr leisten könne. Und so gelte es, den Unternehmen die Ängste vor Cloud und Co. zu nehmen und ihnen die Vorteile aufzuzeigen, erläutert Zettl.
Der Bayreuther Fernglas-Hersteller Steiner sei einer der Partner, bei dem gerade ein entsprechendes Projekt läuft. Es gehe unter anderem darum, die Teamarbeit im Unternehmen zu verbessern. Wenn sich die Mitarbeiter in Echtzeit untereinander austauschen und mehrere gleichzeitig an Dokumenten arbeiten könnten, die in der Cloud bereitliegen, wenn alle Berechtigten bei einem Projekt dank transparenter Prozesse immer auf dem gleichen Stand sind, dann erhöhe das auch die Produktivität und damit den Nutzen für das Unternehmen. Zugleich müsse das natürlich auf höchstmöglichem Sicherheitsniveau ablaufen.
Auch die noch nicht einmal im Ansatz erkennbaren Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz könnten und sollten genutzt werden, sagt Zettl und nennt ein Beispiel: "Da halten drei Mitarbeiter auf drei Kontinenten ein Online-Video-Meeting ab, dessen Audiospur automatisch ausgelesen und dann ein Protokoll erstellt wird - und zwar in der jeweiligen Sprache der Teilnehmer."
Das sei die Zukunft, ist auch Vertriebschef Gerd Schertel sicher. Bislang habe Business Systemhaus vor allem IT-Werkzeuge verkauft und sie zum Laufen gebracht. Jetzt und in Zukunft gehe es vermehrt darum, Wissen zu verkaufen, also die Kunden auf dem Weg in die digitalisierte Welt an die Hand zu nehmen. Dass es auch da um individuelle Lösungen geht, liege auf der Hand. Oder wie es Prokurist Zettl ausdrückt: "Will man fünf Kilo abnehmen, ist für jeden ein anderer Weg der beste. Nur einen Hometrainer, also das Werkzeug zu kaufen, reicht nicht. Am besten ist ein Personal Trainer. Der wollen wir sein."