Bayreuth Wahlpostkarten am laufenden Band

Peter Rauscher
An dieser Druckmaschine in Bayreuth werden Wahlbenachrichtigungen für Bayern gedruckt: AKDB-Vorstandsvorsitzender Rudolf Schleyer und Post-Vertriebsdirektorin Sabine Kaltenbach. Foto: Andreas Harbach

In diesen Tagen landen in fünf Millionen bayerischen Briefkästen Wahlbenachrichtigungen. Verschickt hat sie die AKDB aus Bayreuth.

 
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Bayreuth - Post aus Bayreuth wird dafür sorgen, dass die Landtags- und Bezirkstagswahl in gut vier Wochen ordnungsgemäß über die Bühne gehen kann. Rund fünf Millionen Wahlbenachrichtigungen für ganz Bayern werden derzeit in der Bayreuther AKDB-Geschäftsstelle gedruckt und demnächst verschickt.

Die Wahlvorbereitungen in Bayreuth laufen auf Hochtouren - für das Druck- und Kuvertierzentrum der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) ist diese Floskel durchaus wörtlich zu nehmen. Rund um die Uhr läuft hier seit dem 3. September die Druckmaschine, sagt AKDB-Vorstandsvorsitzender Rudolf Schleyer. Im Drei-Schicht-Betrieb, mit jeweils sechs bis sieben Mitarbeitern im Einsatz, rund 20 000 Karten pro Stunde. Die Zeit ist knapp: Nach den gesetzlich vorgegebenen Fristen muss der Auftrag bis 17. September erledigt sein. Das sei locker zu schaffen, hieß es am Montag. Die eine Million ausstehenden Wahlbenachrichtigungen sollen bis zum heutigen Mittwoch fertig sein. Sollte etwas schiefgehen bei der Landtagswahl - an der AKDB wird es jedenfalls nicht liegen.

Außerdem gibt es noch rund 500 000 Wahlbriefe zu drucken - Unterlagen für die Briefwahlen, die einige Kommunen hier bestellt haben. Dann geht es ab im Lastwagen zum Bayreuther Briefzentrum, wo die Wahlbenachrichtigungen nach den ersten beiden (Regions-)Ziffern der Postleitzahl sortiert werden, sagt Postvertriebsdirektorin Sabine Kaltenbach. Die Adressen der Wähler liefern die Einwohnermeldeämter der Städte und Gemeinden. Zum vierten Mal in Folge druckt die AKDB in Bayreuth Benachrichtigungen für große Wahlen. Rund fünf Millionen Postkarten für die Bürger in Städten und Gemeinden in ganz Bayern. Die restlichen vier Millionen Wahlbenachrichtigungen haben bayerische Großstädte an andere entsprechend zertifizierte Druckereien vergeben.

Im Bayreuther Druckzentrum werden 1,20 Meter dicke Papierrollen eingespannt, die Bahnen werden auf zwei je etwa zehn Meter langen Druckerstraßen auf Vorder- und Rückseite bedruckt, geschnitten und gebündelt. Wenn die Kunden das wünschen, sind die Karten mit QR-Codes versehen, sodass man mit einem entsprechenden Leseprogramm auf dem Smartphone gleich Briefwahlunterlagen bestellen kann. Jeder vierte Bayer nutze inzwischen die Briefwahl, sagt Schleyer.

Schiefgehen darf nicht viel, damit der enge Zeitplan gehalten werden kann. Für den Fall einer Panne stehen Wartungstechniker der Herstellerfirma bereit. Einmal allerdings hat die Druckmaschine in der AKDB der Dauerbelastung nicht standgehalten, berichtet Rudolf Schleyer. Dann musste der Hersteller flugs eine Ersatzmaschine herbeischaffen.

Die AKDB-Geschäftsstelle Bayreuth ist nach dem Hauptsitz in München der zweitgrößte Standort mit rund 120 von 816 Mitarbeitern. Die 1971 gegründete öffentlich-rechtliche Einrichtung ist Datenverarbeiter für mehr als 4700 Kommunen, Gemeinden, Städte, Landratsämter und öffentliche Institutionen. Gedruckt werden in Bayreuth etwa Lohnabrechnungen, Mahn- und Vollstreckungsbescheide.

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