Nun sollte man meinen, stehen im Fall von Minderjährigen die Eltern in der Pflicht. Einige Eltern unterstützen ihre Schützlinge jedoch sogar aktiv bei den Schminkvideos. So kursieren Tiktok-Clips, die die Kinder beim gemeinsamen Einkaufen und anschließenden Filmen mit den Eltern zeigen.
Auch erwachsene Beauty-Influencerinnen- und Influencer sind mittlerweile auf das Phänomen aufmerksam geworden und kommentieren den Trend im Netz. „Ich finde Haut in dem Alter ist einfach noch so schutzbedürftig“, sagt etwa Beauty-Influencerin „Elasbeautytalk“, die selbst in einer Frankfurter Parfümerie arbeitet, in einem Video. Die jungen Kundinnen interessierten sich hauptsächlich für Produkte, die auf Social Media durch Influencer beworben werden.
Auf der Social-Media-Plattform beschweren sich zudem zahlreiche Influencerinnen und Sephora-Verkäuferinnen- und Verkäufer über die Situation in den Filialen. Denn die jungen Mädchen verwüsten dort zum Teil die Auslagen, während sie sich in den Filialen auf die Suche nach dem Produkt ihrer Wahl machen.
Auch in Stuttgart hat die Kosmetikmarke Filialen und vertreibt auch in anderen hiesigen Drogerien und Parfümerien ihre Produkte. Auf Anfrage unserer Zeitung äußerte sich das Unternehmen allerdings nicht zur Debatte.
Verkaufsverbot in Schweden
Doch nicht nur in den USA und Deutschland, auch in Schweden ist der Trend verbreitet. Nun reagiert eine dortige Apothekenkette auf die „Sephora-Kids“ mit einem Verkaufsverbot. Unter-15-Jährige erhalten in den betroffenen Apotheken keine Kosmetikprodukte mehr. Andere Apotheken ziehen ein Verkaufsverbot ebenfalls in Erwägung und hoffen auf Nachahmer – auch im Kosmetikhandel und in Parfümerien.