Aufgrund der vorgenannten Verkehrsunfälle bildete sich ein Rückstau auf beiden Fahrstreifen. Mehrere Fahrzeuge auf dem rechten Fahrstreifen mussten stark abbremsen. Zuletzt ein VW Pritschenwagen gefolgt von einem portugiesischen Sattelzug.
Der darauf folgende 45-jährige Fahrer aus Tschechien wich mit seinem Sattelzug unter eingeleiteter Notbremsung nach links aus, um ein Auffahren zu vermeiden. Bei diesem Fahrmanöver streifte er den stehenden Sattelzug des 47-jährigen Portugiesen und kam unmittelbar danach quer zur Fahrbahn zum Stehen.
Dabei stieß er gegen das Fahrzeugheck des VW Pritschenwagens, welcher durch einen 34-jährigen Offenburger gelenkt wurde. Durch den querstehenden Sattelzug wurden beide Fahrstreifen blockiert. Beide Sattelzugführer blieben unverletzt. Der Fahrer des VW Pritschenwagen wurde leicht verletzt ins Krankenhaus Marktredwitz eingeliefert. Alle drei Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, die Sattelzüge waren zunächst zu entladen. Es entstand Sachschaden an den Fahrzeugen in Höhe von ca. 70.000 Euro.
Während dieses Geschehens streifte ein auf gleicher Höhe auf dem linken Fahrstreifen fahrender Pkw Seat den ausweichenden Sattelzug und die Mittelschutzplanke leicht. Der 18-jährige Fahrer aus Konnersreuth konnte sein Fahrzeug im Anschluss kontrolliert abstellen, wurde nicht verletzt und erlitt einen Schaden am Fahrzeug in Höhe von ca. 3000 Euro.
Unmittelbar nachdem der querstehende Sattelzug zum Stillstand gekommen war, konnte ein 30-jährige Fahrer aus Mitterteich seinen Pkw Mercedes, mit welchem er auf dem linken Fahrstreifen fuhr, nicht mehr rechtzeitig anhalten und blieb zwischen der Mittelschutzplanke und dem querstehenden Sattelzug stecken.
Sekunden danach folgte ein 60-jähriger Marktredwitzer mit seinem Audi. Dieser prallte in das Fahrzeugheck des Mercedes, schob diesen durch die Engstelle und blieb selbst stecken. Der Fahrer des Audi sowie seine auf dem Beifahrersitz anwesende 60-jährige Ehefrau wurden dabei schwerverletzt im Fahrzeug eingeklemmt. Sie mussten mit der Rettungsspreizschere aus diesem befreit werden.
Im Anschluss wurde der Fahrer mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Weiden sowie seine Ehefrau mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus Waldsassen gebracht. Der Fahrer des Mercedes blieb unverletzt. Er hatte sein Fahrzeug verlassen und stieg links über die dortige Schutzplanke. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, es entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt ca. 60.000 Euro.
Währenddessen hielt der 69-jährige Fahrer eines BMW aus München auf dem rechten Fahrstreifen hinter dem portugiesischen Sattelzug an. Ein nachfolgender 58-jähriger ungarischer Sattelzugführer konnte sein Fahrzeug nicht mehr stoppen, fuhr auf den BMW auf und schob diesen auf den portugiesischen Sattelauflieger. Der BMW drehte sich mit dem Fahrzeugheck nach rechts und kam quer zur Fahrbahn zum Stehen.
Der BMW-Fahrer erlitt dabei schwere Verletzungen, der Fahrer des Sattelzug wurde ebenfalls leicht verletzt. Beide kamen mit dem Rettungsdienst in das Klinikum Marktredwitz. Am Pkw entstand Sachschaden in Höhe von ca. 30.000 Euro, er musste abgeschleppt werden. Der ungarische Sattelzug musste mit einem Sachschaden von ca. 10.000,- Euro abgeschleppt werden.
Darauf folgte ein 39-jähriger Sattelzugfahrer aus Tschechien, welcher mit seinem Fahrzeug leicht in das Heck des ungarischen Sattelzugführers prallte. Dabei blieb der Fahrer unverletzt, an seiner Sattelzugmaschine entstand Sachschaden in Höhe von ca. 5000 Euro, sie war noch fahrbereit.
Während der Unfallaufnahme durch die Beamten ereignete sich ein weiterer Folgeunfall. Ein 30-jähriger Fahrer eines BMW aus dem Raum Selb übersah das Stauende stieß gegen das Fahrzeugheck eines 37-jährigen Sattelzugführers aus Rumänien. Beide Fahrzeugführer blieben unverletzt, der BMW musste abgeschleppt werden.
Am Einsatzort waren zwei Rettungshubschrauber sowie insgesamt 29 Fahrzeuge zur Rettung der Verletzten eingesetzt, davon 3 Notärzte sowie 8 Rettungswagen.
Die Feuerwehren Waldershof, Marktredwitz, Wiesau, Mitterteich und Lengenfeld waren ebenfalls ehrenamtlich mit insgesamt 50 Mann in 22 Fahrzeugen vor Ort. Die BAB A 93 ist in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Anschlussstellen Pechbrunn und Mitterteich-Süd seit etwa 13:45 Uhr gesperrt.
Die Absperrung und Ausleitung wurde zunächst durch die eingesetzten Feuerwehren aufgebaut und im Anschluss durch die Autobahnmeisterei Windischeschenbach übernommen. Die Bergungsmaßnahmen der verunfallten Fahrzeuge sowie die Totalsperrung dauern derzeit noch an. Eine Fahrbahnreinigung nach ausgelaufener Betriebsstoffe sowie herumliegender Fahrzeugteile ist ebenfalls erforderlich. An den Schutzplanken entstand ebenfalls erheblicher Sachschaden.
Die Staatsanwaltschaft Weiden wurde in die Ermittlungen einbezogen. Ein Gutachter wurde zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens angefordert.