Berg Gemeinde macht die Glocken fit

Sandra Hüttner
Mit 1000 Euro in Geldsäckchen unterstützt die Firma Würtemberger Haus & Landschaft die Sanierung der Glocken an Sankt Jakobus (von links): Lukas Würtemberger, Pfarrer Harald Losch und Andreas Würtemberger. Foto: Hüttner Quelle: Unbekannt

Für fast 5000 Euro lässt die Gemeinde Sankt Jakobus in Berg die Glocken umrüsten. Für die Erneuerung braucht sie finanzielle Unterstützung.

 
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Berg - Was lange währt, wird endlich gut. Denn bereits 2006 hat der Glockensachverständige Sigurd Knopp die Umrüstung der Glocken an der Berger Sankt-Jakobus-Kirche empfohlen. Doch das Projekt wurde immer wieder verschoben und die große Fenstersanierung im Jahr 2018 ließ die Rücklagen der Kirchengemeinde schmelzen. Nun hat aber kürzlich eine Glocke ihren Dienst versagt. Jetzt musste man handeln und die Läuteanlage erneuern. "Jede weitere Reparatur würde weitere hohe Kosten nach sich ziehen", erklärte Pfarrer Harald Losch. Die Firma Bayreuther Turmuhren bekam den Auftrag für die Arbeit.

4760 Euro kostet die Umrüstung. Nach und nach kommen Spenden für das Vorhaben zusammen. 1350 Euro sind bereits eingegangen, darunter die Spende in Höhe von 500 Euro der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald. "Mittlerweile haben wir 1000 Euro von einer Privatperson erhalten und 150 Euro überwies ein Mitglied meiner früheren Kirchengemeinde aus Balzheim", berichtete Pfarrer Losch erfreut. Die Firma Würtemberger Haus & Landschaft aus Berg übergab jetzt weitere 1000 Euro. Chef Lukas Würtemberger und Seniorchef Andreas Würtemberger überreichten aber nicht den sonst üblichen symbolischen Scheck, sondern zwei Geldsäckchen mit insgesamt 1000 Ein-Euro-Stücken. "Das klimpernde Geld soll die wieder klingenden Glocken symbolisieren", erklärte Andreas Würtemberger schmunzelnd beim Pressetermin.

Im Turm der Berger Sankt Jakobus-Kirche hängen insgesamt vier Glocken, drei sind älter als der 1691 errichtete Turm. Die Hauptglocke trägt die Inschrift "Im Jahre des Herrn 1515, Maria heiße ich, Festtage weihe ich, schädliche Wetter vertreibe ich und beklage die Toten. Von Markus Rosenberger bin ich gegossen." Zudem steht am unteren Rand in lateinischer Sprache der Titel, den Pilatus über das Kreuz Jesu setzen ließ: "Jesus von Nazareth, König der Juden". Die zweite Glocke, die sogenannte Friedensglocke, hat als Aufschrift "Im Jahre des Herrn 1536. O Jesus, König der Herrlichkeit, kommt mit Frieden." Dann folgen die lateinischen Anfangsbuchstaben von Jesaja 40,8: "Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit." Die kleine Glocke, die Betglocke, trägt die Aufschrift "Im Jahre des Herrn, 1515. O Heiliger Patron Sankt Jakob, bitte Gott für mein Volk, wenn man mich läuten lässt."

Zwei dieser Glocken sind 1942 abtransportiert, aber dann doch nicht eingeschmolzen worden, sodass sie 1947 nach Berg zurückgebracht wurden. Die vierte, große Glocke ist viel "jünger": 1987 wurde ein neuer, doppelgeschossiger Glockenstuhl erstellt und dadurch ergab sich die Möglichkeit, eine vierte Glocke einzubauen. Diese Glocke trägt die Aufschrift: "Jesus Christus, gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit". Nach der Erneuerung werden die Glocken wieder wie gewohnt Weise erklingen.

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