Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Was man bei chronischem Stress tun kann
Es muss wohl mit körperlichen Unterschieden zusammenhängen: So ist bekannt, dass Frauen bei Körperkontakt zu einem geliebten Menschen mehr Oxytocin ausschüttet. Und diese gerne als „Kuschelhormon“ bezeichnete Substanz sorgt nicht nur für intensive Zärtlichkeitsgefühle, sondern auch für eine geringere Cortisolausschüttung aus den Nebennieren.
Sensibilität hat evolutionäre Gründe
Doch so naheliegend dieser Erklärungsansatz auch ist: Warum bilden Frauen eigentlich bei körperlichen Zärtlichkeiten mehr Oxytocin? Valentina Russo von der Sapienza Universität Rom hat die wissenschaftliche Datenlage zu diesem Thema ausgewertet. Nach dieser gibt es gute evolutionäre Gründe für das Phänomen. „Mütter sind in der Beziehung zu ihren Säuglingen in besonderem Maße darauf angewiesen, auch subtilere Berührungen richtig deuten zu können“, erklärt die Psychologin. Und das habe vermutlich dazu geführt, dass sie „generell empfänglicher für eine Kommunikation über Körperkontakte“ sind.
Männer sollten trotzdem umarmen
Bei Frauen dämpfen Umarmungen also den Stress, weil die Evolution sie als potenzielle Mütter mit mehr Sensibilität für Hautkontakte ausgestattet hat. Der Mann hingegen ist in dieser Hinsicht eher ein Analphabet. Das sollte aber nicht bedeuten, dass Männer ihre Partnerinnen in stressigen Zeiten nicht mehr umarmen müssen. Im Gegenteil: Denn immerhin werden Frauen dadurch ruhiger – und so können Männer auch etwas tun, das nur Frauen guttut.