Denn künftige Mitarbeiter zu finden, ist nicht einfach. Das lässt sich auch an den Zahlen der Agentur für Arbeit in Coburg ablesen. Gab es im Jahr 2018 noch 770 Ausbildungsbewerber, sank die Zahl auf zuletzt 645 in Stadt und Landkreis. Demgegenüber standen im vergangenen September rund 1200 offene Stellen. „Es ist sehr schwer, in die Köpfe von Jugendlichen und Eltern zu kriegen, welche Karrieremöglichkeiten es mit einer dualen Ausbildung gibt“, bedauert Rainer Kissing, Leiter des Bereichs Berufliche Bildung bei der IHK zu Coburg. Er spricht von einer Tendenz bei Jugendlichen, möglichst lange in der Schule zu bleiben und unbedingt ein Studium beginnen zu wollen. Je nach Branche sei die Lage unterschiedlich gravierend, rein rechnerisch gebe es für jeden Bewerber zwei freie Stellen. Umso wichtiger sei in den vergangenen Jahren der Bereich Berufsorientierung bei der IHK geworden. „Das war früher gar kein Thema“, so Kissing. Er besucht zum Beispiel Gymnasien in Coburg, um über die Chancen einer dualen Ausbildung zu informieren.