Vor 47 Jahren gehörte der Sprint noch nicht zum olympischen Programm. Deswegen fand nur in dieser Disziplin 1976 im italienischen Antholz ein WM-Rennen statt, in dem es kein Deutscher auf das Podest schaffte. Den bislang letzten deutschen Titel im Massenstart hatte Simon Schempp 2017 in Hochfilzen gewonnen.
Olympiasieger Bö gewann derweil auch bei seinem siebten Start am Rennsteig eine Medaille. Siebenmal Edelmetall bedeuteten einen Rekord bei den Männern, niemand nahm zuvor jemals so viel Zählbares bei einer WM mit. Einzig Bös Landsfrau Marte Olsbu Röiseland war das 2020 in Antholz gelungen.
Ex-Weltmeister Benedikt Doll verabschiedete sich mit zwei Fehler im ersten Schießen früh aus der Spitze und fiel auf den vorletzten Rang zurück. Auch Bö musste gleich in die Strafrunde, kam aber noch vor dem zweiten Schießen zurück, da niemand Führungsarbeit leisten wollte. Allerdings verfehlte er erneut eine Scheibe, genau wie Johannes Kühn und Roman Rees. Der Sachse Justus Strelow war nach dem zweiten Schießen der Einzige der vier Deutschen, der alle zehn Schüsse traf. Auch die nächste Serie verlief ohne Patzer.
Bö übernahm dank einer Schnellfeuer-Einlage im ersten Stehendschießen die Spitze. Kühn fabrizierte drei weitere Fehler, Doll zusätzliche zwei. Strelow patzte anschließend im letzten Schießen und rutschte so aus den Top Ten. Bös letzter Fehler am Ende war einer zu viel - und Samuelsson stürmte zu Gold.