„Aber bei allem Fortschritt: Das Wichtigste ist das Verhalten der Fahrer. Als Motorradfahrer weiß ich, dass ich bei einer Kollision im Zweifel der Schwächere bin. Deshalb muss ich die möglichen Fehler der anderen mitdenken.“ Beim Start in die neue Saison sei es wichtig, sich erst wieder mit der Maschine vertraut zu machen, die Technik zu überprüfen und sich dann mit Verstand auf den Weg zu machen. Dazu gehöre auch, unnötige Lärmbelästigung zu vermeiden und ein gutes miteinander zu pflegen. „Es gehört nicht zum guten Motorradfahren, wenn man im Dorf den Motor aufheulen lässt.“
Zum 20. Mal hat die Kulmbacher Motorradsternfahrt am vergangenen Wochenende stattgefunden. Seit vielen Jahren ist Joachim Herrmann Schirmherr. Die Sicherheit der Biker zu fördern, sei ein wichtiges Anliegen, machte der Minister deutlich und sagte, er wisse nicht, was gegen weitere 20 Jahre Sternfahrt sprechen würde. „Mehr Sicherheit beim Motorradfahren ist deshalb ein Schwerpunkt in unserem Verkehrssicherheitsprogramm 2030 ‚Bayern mobil – Sicher ans Ziel.’“ In dem Zusammenhang kündigte der Innenminister auch in der kommenden Motorradsaison wieder konsequente Polizeikontrollen an.
Die Veranstaltung in Kulmbach zieht jedes Jahr im April Tausende von Bikern an und gilt inzwischen als die größte ihrer Art in ganz Süddeutschland. Die Verbesserung der Sicherheit, Sensibilisierung für Gefahren, aber auch Unterhaltung, eine Messe rund ums Motorrad und Attraktionen für die ganze Familie gehören dazu. Highlight ist immer der Motorradkorso, bei dem Tausende Biker mit ihren Maschinen, vom Motorroller bis zur schweren Harley Davidson und zu Quads eine Stadtrunde drehen. Angeführt wird diese Rundfahrt vom Schirmherrn und zahlreichen Motorradstaffeln der Blaulichtorganisationen. Mehr als 2000 Zweiräder waren diesmal auf der Strecke. Regelmäßig kommen auch Polizeistaffeln aus dem Ausland nach Kulmbach. Spektakuläre Unfallsimulationen ziehen viel Aufmerksamkeit auf sich. Diesmal wurde ein Unfall zwischen einem Traktor und einem Motorrad bei einem Abbiegevorgang nachgestellt.
Der Andrang war nach drei Jahren Zwangspause diesmal besonders groß. Rund 17 .000 Teilnehmer wurden bereits am Samstag gezählt, insgesamt waren es zwischen 35. 000 und 40. 000 Menschen, die bei der Sternfahrt dabeigewesen sind.