Bis Dezember dicht Landkreis Hof saniert Kreisstraße bei Töpen

1,3 Kilometer für 1,8 Millionen Euro: Die Strecke zwischen Töpen und Obertiefendorf wird neu gebaut. Mit dazu gehört auch viel Gewässerschutz.

 
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Die milde Witterung macht’s möglich: Den symbolischen Spatenstich gab es jetzt, die Strecke ist bis Dezember gesperrt. Foto: Landkreis

Die Kreisstraße HO1 wird zwischen Töpen und Obertiefendorf auf einer Strecke von rund 1,3 Kilometern ausgebaut; zudem werden ein Regenrückhaltebecken neu gebaut und Maßnahmen zum Schutz des Wasserschutzgebiets Kupferbach II durchgeführt. Zum Baubeginn erfolgte nun der symbolische Spatenstich, teilt das Landratsamt in einer Mitteilung mit.

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„Diese Kreisstraße bindet Gemeinden des Dreiländerecks an und grenzt zudem an ein wichtiges Wasserschutzgebiet. Daher sind Verbesserungen, die zur Verkehrssicherheit und zum Gewässerschutz beitragen, hier besonders wichtig“, betonte Landrat Oliver Bär. „Durch die Maßnahme werden die Kurvensituation entschärft, eine unübersichtliche Kuppe verbessert sowie Gefahrenstellen entfernt“, erklärte Jürgen Wälzel, Leiter Tiefbau des Landkreises Hof.

Die Vollsperrung der betroffenen Strecke gilt bereits, sie wird aufgrund des Bauumfangs voraussichtlich bis 20. Dezember andauern. Die Umleitung ist ausgeschildert und erfolgt über die Kreisstraße HO 2, die von der Bundesstraße B 2 über Hohendorf nach Obertiefendorf führt. Die Zufahrten der Firma Dennree sind von der Straßensperrung nicht betroffen und können weiterhin aus Richtung Töpen angefahren werden. Alle direkt betroffenen Anlieger wurden bereits mögliche Einschränkungen durch die Tiefbauverwaltung des Landratsamtes im Vorfeld informiert, betont der Landkreis. Der Anliegerverkehr bis zu Baustelle ist möglich, innerhalb des Sperrbereichs ist dieser nicht zugelassen

Keine Unfälle im Wasserschutzgebiet

Ziel der Maßnahme ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie des Gewässerschutzes. Verbesserungen an der Strecke sind insbesondere hinsichtlich der Straßenführung nötig. Neben einer unübersichtlichen Kuppe, die die Sicht auf den Gegenverkehr nimmt, führt die Kreisstraße unmittelbar an der Brunnenfassung vorbei. Des Weiteren fehlen bisher bauliche Schutzmaßnahmen, die das Wasserschutzgebiet Kupferbach II von einem möglichen Gefahrenpotenzial etwa durch Verkehrsunfälle schützen.

Zudem wurden in der Planung weitere Aspekte berücksichtigt, die durch den Ausbau nun eine deutliche Verbesserung erfahren: Durch eine Anhebung des Straßenniveaus wird die Grundwasserüberdeckung erhöht, was zum besseren Grundwasserschutz beiträgt. Um das unkontrollierte Abfließen von Straßenabwasser in das angrenzende Wasserschutzgebiet zu verhindern, wird es künftig über eine Bordsteineinfassung entlang des Straßenrandes gefasst und dem neuzubauenden Regenrückhaltebecken zugeführt. Das neue Rückhaltebecken dient sowohl der Zwischenspeicherung als auch der Reinigung des Regenwassers, sodass der gesammelte Niederschlag in einem verträglichen Maß an den nahe gelegenen Kupferbach übergeben werden kann.

Durch die Anpassungen der Straßenführung in ihrer Lage und ihren Höhenverlauf werden laut Mitteilung die Sichtweiten aller Verkehrsteilnehmer deutlich verbessert und dem Bereich der Brunnenfassung mehr Abstand gewährt. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass die einseitige Baumreihe erhalten bleiben konnte.

Sechs Meter breite Straße

Die Fahrbahn wird nach dem aktuellen Standard für den vorhandenen und prognostizierten Verkehr mit einer Breite von sechs Metern ausgeführt. Im Bereich des Wasserschutzgebietes sind Schutzplanken und eine 50 Zentimeter breite Entwässerungsrinne im Anschluss an den Fahrbahnrand vorgesehen. Zudem wird das Bankett an der dem Gelände abfallenden Seite 1,50 Meter breit und zur Straße geneigt ausgebildet, um Sprühnebel und das ausgebrachte Streusalz in den Wintermonaten daran zu hindern, ins Wasserschutzgebiet zu gelangen.

Durch die momentan milde Witterung konnte mit der Baumaßnahme deutlich früher begonnen werden als ursprünglich geplant. Erste Arbeiten zur Baufeldfreimachung konnten bereits umgesetzt werden. Im Anschluss daran wird mit dem Bau des Regenrückhaltebeckens begonnen und ein Teil der straßenbegleitenden Wasserleitung neuverlegt. Noch im Frühjahr beginnt auch der Erd- und Straßenbau.

Der Landkreis Hof ist Kostenträger für die gesamte Straßenbaumaßnahme, deren Gesamtkosten sich auf voraussichtlich etwa 1,8 Millionen Euro belaufen werden. Vom Freistaat Bayern – vertreten durch die Regierung von Oberfranken – wurde eine Förderung in Aussicht gestellt.

Für den Straßenausbau waren Grunderwerbsverhandlungen notwendig. Der Landkreis Hof bedankt sich laut Mitteilung bei allen, die bereit waren, Grundstücke und Pachtflächen an den Landkreis abzugeben, damit die Maßnahme umgesetzt werden kann. Bürgermeister Kätzel von der Gemeinde Töpen hat die Planungen unterstützt.