Mehrere Tausend Euro hatte ein syrischer Migrant einer Schleuserorganisation gezahlt, um drei Tage auf einer LKW-Ladefläche zu verharren. Sein Bruder wollte ihn abholen.
Der 29-jährige Fahrer und sein 24-jähriger Beifahrer konnten sich dabei ordnungsgemäß mit gültigen deutschen Aufenthaltstiteln ausweisen. Auf der Rückbank entdeckten die Beamten den Bruder des Fahrers, der über keinerlei Reisedokumente verfügte. Aufgrund der Verstöße nach dem Aufenthaltsgesetz übernahm die dafür zuständige Bundespolizeiinspektion Selb die weitere Sachbearbeitung.
Hier ergaben die polizeilichen Ermittlungen, dass der ausweislose, 20-jährige Syrer nahe der A 6 bei Vohenstrauß von seinen Begleitern abgeholt wurde. Zuvor wurde er mit Hilfe von Schleuserorganisationen aus der Türkei über Serbien, Rumänien, Ungarn und Österreich nach Deutschland gebracht. Die dreitägige Fahrt von Serbien nach Deutschland legte er auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens zurück, ohne diesen zu verlassen. Für die Schleusung musste er mehrere tausend Euro bezahlen.
Der syrische Migrant wurde nach Abschluss der Sachbearbeitung und Anzeigenerstattung wegen unerlaubter Einreise an die Aufnahmeeinrichtung Oberfranken nach Bamberg weitergeleitet. Auch der Fahrer und sein Beifahrer müssen sich wegen Beihilfe strafrechtlich verantworten. Die Bundespolizei ermittelt auch intensiv gegen die beteiligten Schleuserorganisationen.