Hinweise über den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen oder die Verbreitung von pornografischen Inhalten bekommt das BKA hauptsächlich vom National Center for Missing & Exploited Children (NCMEC) - einer renommierten Organisation aus den USA, die Hinweise im Zusammenhang mit Straftaten an Kindern entgegennimmt und an die Behörden weiterleitet. 2022 waren es insgesamt 89.850 strafrechtlich relevante Inhalte, die das BKA erreichten und Ermittlungen auslösten.
Kinder und Jugendliche verbreiten Pornografie unbedacht in sozialen Medien
Die gestiegenen Fallzahlen bei Kinder- und Jugendpornografie sind laut BKA auf ein gestiegenes Hinweisaufkommen zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist die unbedachte Verbreitung der Darstellungen durch Kinder und Jugendliche in den sozialen Medien. 40 Prozent der Verdächtigen im Bereich der Verbreitung von Kinderpornografie waren minderjährig. 39,5 Prozent der Verdächtigen im Bereich der Jugendpornografie waren selbst zwischen 14 und 17 Jahre alt.
Ziel des neuen Bundeslagebilds sei, durch verbesserte Erkenntnisse Missbrauch frühzeitig zu erkennen, gegen diesen konsequent vorzugehen und Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen fernab sexueller Gewalt zu ermöglichen, ergänzte BKA-Präsident Holger Münch.