Die Medien der Metropole verfolgen den Fall genau, versuchen den Verdächtigen auf dem Weg zur Polizeiwache zu interviewen, veröffentlichten das Video der Polizei. Sollte Uwe H. unschuldig sein, wäre seine Privatsphäre trotzdem für immer zerstört.
Nicht wenige Indizien sprechen gegen den Ehemann. Laut einem öffentlich gewordenen Bericht der Gerichtsmedizin wurden bei der Untersuchung der Leiche mehr als zwei Dutzend Verletzungen am ganzen Körper festgestellt. Betroffen waren die Arme, die Beinen, das Gesicht, der Kopf, die Brust und das Gesäß. Als Todesursache vermuten die Ermittler eine Hirnblutung und Schädelprellungen möglicherweise ausgelöst durch einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand. Ob mit bewusster Gewalt ist nicht bekannt.
Konsulat will den fall vorerst nicht kommentieren
Am Freitagabend hatte der deutsche Diplomat selbst den Notarzt über eine dritte Person gerufen. Sein Ehemann sei in der gemeinsamen Wohnung gefallen, berichtete der Deutsche. Sanitäter vor Ort versuchten zwar, den Blutenden zu retten, doch nach gescheiterten Erste-Hilfe-Maßnahmen stellten sie an Ort und Stelle nur noch den Tod des Belgiers fest.
Der deutsche Generalkonsul Dirk Augustin teilte angesichts von Medienanfragen mit, das Konsulat wolle den Fall vorerst nicht kommentieren. Die diplomatische Vertretung arbeite aber eng mit den brasilianischen Behörden zusammen. Einen ersten Antrag der Rechtsvertreter von Uwe H. ihn wegen dessen diplomatischer Immunität freizulassen, lehnte das Gericht ab. Begründung: Die Tat sei zu schwerwiegend.