Also runter von den vier Spuren und auf die Bundes- und Landstraßen eingeschwenkt. Wenn die XR auch ein wirkliches Langstrecken-Motorrad ist, macht das Schwingen über die kurvigen Wege schon deutlich mehr Spaß als der Express-Verkehr. Hier spielt das Motorrad seine ganze Klasse aus: Das komplett neue Fahrwerk ist nicht nur zwei Kilogramm leichter als im Vorgängermodell. Die Hinterradführung ist hochsensibel, die Abstimmung – die als Sonderausstattung elektronisch entsprechend der Fahrzeugbeladung eingestellt werden kann – lässt keine Unklarheiten aufkommen. Schnurgerade, wieselflink, satt und unerschütterlich: Wie es gerade gebraucht wird, folgt das Fahrwerk der Straße. Und das immer mir dem guten Gefühl, sicher unterwegs zu sein. Freilich sind die fahrfertigen – also mit Koffern und vollgetankt – gut 250 Kilogramm kein Eckwert, der die Augen von Sportfahrern größer werden lässt. Und auch die stattliche Größe der XR kann schon Respekt einflössen, vor allem beim Rangieren des Fahrzeuges. Dennoch bleibt am Ende der Tour der Eindruck eines sehr leichtfüßigen, gutmütigen und bissigen Motorrades, das in jeder Lage zweifelsfrei beherrschbar bleibt. Dazu tragen auch die sehr griffigen und wohl dosierbaren Bremsen bei, vorne als Doppelscheibe mit 320 Millimetern Durchmesser, hinten mit 265 Millimetern.