Boris Becker ringt im TV mehrfach mit den Tränen
Becker versuchte sich demonstrativ gefasst zu geben, musste aber immer wieder unter Tränen innehalten. Auch als die Sprache auf seine Partnerin Lilian kam, die am Rande des Studios saß, wurden seine Augen feucht. Der Tag seiner Verurteilung am 29. April sei ihr Geburtstag gewesen. Seine Partnerin habe stets zu ihm gehalten. „Ich hatte nicht einen Moment, wo ich das Gefühl hatte, da bricht jetzt was auseinander oder sie verliert die Geduld oder die Lust oder die Liebe“, sagte Becker.
Auch die Beziehung zu seinen älteren Kindern Noah, Elias sowie Anna, mit der er häufig telefoniert habe, sei während der Haft enger geworden. Vor dem Richterspruch habe er auch noch ausführlich mit seinen Kindern gesprochen. Noah begleitete ihn wie Partnerin Lilian beim Urteil ins Gericht. Der Ex-Tennisstar gab in dem Interview meist lange Antworten – etwa dazu, dass er hinter Gittern Englisch und Mathe unterrichtet hat.
Becker berichtete, dass mehrere prominente Freunde ihn nicht im Gefängnis besuchen durften. So sei etwa Fußballtrainer Jürgen Klopp von den Behörden abgelehnt worden. „Jürgen darf dich nicht besuchen, weil der ist zu bekannt. Wir haben Angst um seine Sicherheit, und wir wollen den Rummel nicht“, gab Becker das Gespräch wider. Mut und Kraft habe er aus zahlreichen Briefen geschöpft, die ihm Fans und Bekannte schickten. Darunter seien auch Überraschungen gewesen: „Michael Stich hat mir einen dreiseitigen Brief geschrieben“, erzählte Becker über seinen Tennis-Kollegen. Das habe ihn sehr berührt. Auch andere frühere Davis-Cup-Freunde und Prominente wie die Tennis-Trainerin Barbara Rittner hätten ihm geschrieben.