Petra Ernstberger erinnerte in einem übersandten Grußwort daran, dass im damals zuständigen Innenministerium Grünes Licht für das Vorhaben gegeben wurde; die Tschechische Republik brachte gleichzeitig eine Sonderbriefmarke mit der Flussperlmuschel herausgab.
Kein Naturschutzgebiet
Udo Benker-Wienands erinnerte an die Geschichte des Muschelschutzes im Dreiländereck. Nach einer Erhebung des Muschelbestandes durch die Kreisgruppe Hof des BN in der Südlichen Regnitz wurden das Wasserwirtschaftsamt und die Regierung von Oberfranken aktiv. Das von der Regierung schon damals vorgeschlagene großräumige Naturschutzgebiet im Einzugsbereich der Regnitz scheiterte am lokalen Widerstand. Der internationale Verein „Perlmut“ mit Muschelschützern aus Sachsen, Böhmen und Bayern scheiterte mit seinem Vorhaben, in der Region ein Ökosphärenreservat einzurichten, ebenfalls. „Die Herausgabe der Briefmarke hat viel dazu beigetragen, dass der Muschelschutz inzwischen sehr positiv gesehen wird“, sagte Benker-Wienands. Schließlich habe man die Flussperlmuschelzuchtstation in der Huschermühle mit öffentlicher Förderung einrichten können. Die Probleme seien damit keineswegs gelöst. Die Wasserqualität der früheren Muschelbäche sei verbesserungsbedürftig; ein neues Problem seien die zu geringen Niederschläge: „Es fallen sogar Bäche im Sommer trocken.“ Ilona Groß, die Bürgermeisterin aus Triebel, berichtete über die Fortschritte im Muschelschutz im benachbarten Vogtland-Landkreis und dem Vorhaben, in Auerbach ein Museum einzurichten. Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer des BN Hof, stellte den Lebenszyklus der Muschel dar, die es seit über 300 Millionen Jahren gibt.