Union-Interimscoach Grote verspürt "viel Bock"
Grote versprühte am Freitag aber demonstrativ Aufbruchstimmung. "Sie können sich nicht vorstellen, wie viel Bock ich habe, eine unfassbare Freude. Es steckt eine ganze Menge in mir drin", sagte der Interimscoach. Die Kölner hätten den Druck zu gewinnen, sein Team wolle gewinnen.
In Berlin erhofft man sich durch den Wechsel natürlich einen Schub - und die Verhinderung eines unrühmlichen Rekords. Union wäre der erste deutsche Champions-League-Teilnehmer, der am Ende der betreffenden Saison absteigen würde. Nur Nürnberg ist 1969 mal als Teilnehmer des Landesmeister-Cups in die 2. Liga gerutscht. "Wir wollen die Relegation natürlich vermeiden", sagte Union-Präsident Zingler, auch wenn es "Kaufleute bei uns gibt, die sagen: "Lasst uns das Spiel doch mitnehmen und dann gewinnen wir." So wahnsinnig bin ich nicht." Er hoffe, "dass wir vier Halbzeiten spielen werden, die uns in der Liga halten."
Beide Trainer können sich mit dem Klassenerhalt empfehlen
Was beide Trainer eint: Sie kämpfen auch um ihre Zukunft. Der Vertrag von Schultz verlängert sich nur beim Klassenerhalt. Er hat zwar schon frühzeitig angedeutet, sich auch in der 2. Liga einen Verbleib vorstellen zu können. Doch die Chancen darauf erscheinen gering. Im Karlsruher Christian Eichner, von 2011 bis 2013 Profi beim FC und nun Coach des besten Zweitliga-Rückrundenteams wird schon ein erster möglicher Nachfolger gehandelt.
Berlins U19-Coach Grote übernahm wie beim 1:1 gegen den FC Augsburg in der Hinrunde zusammen mit Marie-Louise Eta und Sebastian Bönig die Profis und könnte sich diesmal dauerhaft empfehlen. Er ließ sich aber nicht entlocken, ob er das anstrebt. "Nix casting", sagte er betont lässig: "Das juckt mich nicht, der 1. FC Köln juckt mich. Die Aufgabe reizt mich. Was, wie, wo irgendwann ist, damit beschäftige ich mich null Komma null."