Burgfest Lichtenberg fiebert dem Mittelalter entgegen

Sandra Hüttner
Stefan Eckardt mit den Lattenkonstruktionen. Foto: Hüttner

Im September steigt nach der Coronapause wieder das große Burgfest. Das Vorbereitungsteam ist schwer beschäftigt und freut sich auf Neues.

 
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Endlich – die Burgfreunde Lichtenberg können das Jubiläum „20 Jahre Burgfest“ mit zwei Jahren Verspätung feiern, der Verein steckt mitten im Vorbereitungsstress. Doch auch so kurz vor dem Festtermin am 10. und 11. September, betont der Vorsitzende Stefan Eckardt, dass bei einer Maskenpflicht die Burgfreunde das Fest allerdings absagen würden.

Das Burgfest-Orga-Team mit Kerstin und Stefan Eckardt, Birgit Kaiser, Melanie Beyer sowie Bürgermeister Kristan von Waldenfels erklären, dass die Treffen seit Herbst vergangenen Jahres laufen. Seit Juli begehen sie das Areal, um die Platzgrößen der Standbesitzer besser beurteilen zu können. Eckardt sagt dazu, man achte darauf, keine Ramschware im Angebot zu haben. „Möglichst mittelalterlich, möglichst authentisch soll es zugehen, ohne Kommerz, dafür aber gewandet und mit viel Spaß an der Freud’“, erläutert Eckardt. Der Schatz der Organisatoren ist eine Datei mit 500 Adressen von „Ständlern“, die die Burgfreunde in den letzten 20 Jahren recherchiert haben. Im Oktober des Vorjahres schreiben sie 60 bis 70 an. Gibt es Absagen, schreiben sie andere an. „Wir sind auch unterwegs, besuchen andere Feste, so lernt man neue Ständler kennen, tauscht sich aus und wirbt für eine Teilnahme. „Uns ist ein ausgewogenes und vielfältiges Angebot wichtig“, unterstreicht Kerstin Eckardt.

Das Orga-Team macht keinen Hehl daraus, dass durch die zwei Jahre Corona-Pandemie einige auf der Strecke geblieben sind. „Der Frettchenzirkus mit den quirligen Tieren wird nicht mehr dabei sein und auch nicht die Kamele“, bedauert der Vorsitzende, der aber versichert, dass es einige neue Angebote gebe. Kerstin Eckardt blättert die Liste durch und nennt ein kulinarisches Angebot fast ohne Fleisch, den Lirenmacher, historisches Drechselhandwerk, den Zundermacher, der das Feuermachen mit Baumpilzen demonstriert, oder eine Fotografin, die Fotos in Gewandung ermöglicht und das Lichtenberger Gasthaus „Zur Sonne“ . „Auch einige Lichtenberger Vereine sind wieder mit von der Partie“, weiß Kerstin Eckardt. Auf der Liste stehen der Obst- und Gartenbauverein, der Kiga-Förderverein, die Bürgeraktion, den TSV und auch die Böllerschützen. Für die Kinder gibt es heuer einen Streichelzoo mit Schafen und Ziegen von Peter Hagen unterhalb des Burgturms, das Kindertheater Knut und auch Märchenerzählungen vom Kiga-Förderverein.

„Rund 20 Stände werden auf dem Schlossberg und rund um die Burgruine aufgebaut, die weiteren 40 auf dem Marktplatz.“ Stefan Eckardt hat, um alles ausmessen zu können, extra Lattenkonstrukte in verschiedenen Längen, um eine bessere Übersicht über den notwendigen Platz der Stände zu haben. „Jedes Konstrukt wird mit dem Namen des Standes beschriftet, ob nun Schellenklang drei mal fünf Meter oder Mandelbrenner sieben mal 2,5 Meter. So kommt es beim Aufbau zu keinen Verwechslungen“, erklärt der Vorsitzende. Manche Ständler bekommen von den Burgfreunden einen Stand. „Auch dafür haben wir einige in petto.“

Abwechslung wird es auch bei den Standorten geben. „Wie im Supermarkt schlichten wir heuer mal um“, erklärt Birgit Kaiser schmunzelnd. Auch die treuen Besucher müssten mit offenen Augen durchgehen, nicht wissend , wo sich welcher Stand befindet. „Auch die Bühne auf dem Schlossberg hat einen neuen Platz, genau zwischen dem TSV-Gebäude und der Burgscheune und füllt somit die Lücke“, verrät Birgit Kaiser. Und die Lichtenberger Feuerwehr testet mit ihrem Einsatzfahrzeug am Freitag beim Aufbau, ob es zwischen den Ständen ausreichend Plätz hätte. „Sicherheit hat Priorität, und das Einsatzfahrzeug muss durchfahren können – auch auf dem Schlossberg“, betont Vorsitzender Eckardt.

Neu ist auch, dass die Lager außerhalb des Festareals aufgebaut werden. „So gewinnen wir Platz. Es sind nur 500 Meter zu Fuß vom großen Lagerplatz beim Wasserhaus, dem früheren Spielplatz auf der Drachenwiese, bis zum Marktplatz“, erklärt Eckardt. Die Lager könnten von Schauensteinern oder Nordhalbenern besucht werden.

Musik steht auch wieder auf dem Programm, wegen des Jubiläums spielen gleich sechs Musikgruppen, somit zwei mehr. ZU hören werden sein Arcus aus Tschechien, Drachenmond aus Kronach, Donner und Doria aus dem Erzgebirge, Vogelfrei aus Weißenbrunn, Amici Musicae Antiquae aus der Oberpfalz und die Lyra Musica aus Hof.

Und im nächsten Jahr wird es personell etwas tun. Vorsitzender Stefan Eckardt will zwar im Amt bleiben, aber ab dem kommenden Jahr nicht mehr die Hauptverantwortung für die Festorganisation tragen. „Da gibt es schon Lösungen“, versichert Eckardt.

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