Corona im Hofer Land Großer Andrang an den Teststationen

Alisa Schrauth
Viel zu tun gab es für die Helfer an der Teststelle in Rehau. Foto: Uwe von Dorn

Die Inzidenzwerte schießen durch die Decke – Spitzenreiter ist der Landkreis Hof. Er stellt vier Teststationen zur Verfügung.

 
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Hof - Der bundesweit höchste Sieben-Tage-Inzidenzwert ist am Donnerstag im Landkreis Hof zu finden. Er führt mit 378,7 Corona-Fällen auf 100 000 Einwohner die Liste des Robert-Koch-Instituts an. Die Stadt Hof ist mit einem Inzidenzwert von 277,1 auf Platz drei zu finden. Im bundesweiten Vergleich liegt Bayern im Mittelfeld – mit einer Inzidenz von 82. Deutschlandweit gehen die Zahlen tendenziell nach unten. Der Wert für die gesamte Bundesrepublik liegt aktuell bei 81.

Um die Infektionen zu identifizieren und einzudämmen, haben Stadt und Landkreis Hof verschiedene Maßnahmen ergriffen. Das Tagen von sogenannten FFP2-Masken sei wesentlich bei der Bekämpfung des Virus, schreibt Stefanie Schulze, Pressesprecherin des Landkreises, in einer Pressemitteilung. „Deshalb werden nun unter anderem auch an den Teststationen Masken ausgegeben, für Betreuungseinrichtungen werden Masken zur Verfügung gestellt und in den Gemeinden für pflegende Angehörige“, teilt sie mit.

Zudem sei es wichtig, dass für Pendler aus Hochinzidenzgebieten wie Tschechien eine Einreise und die Arbeit nur mit negativem Test möglich sein dürfe. Die Pendler müssten in regelmäßigen Abständen – alle 48 Stunden – einen Schnelltest machen. „Die Zusammenhänge zu unserer Nachbarregion Tschechien sind klar erkennbar. Die hohen Inzidenzwerte, beispielsweise in Eger mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 1000, haben sich insbesondere auch auf den Eintrag nach Deutschland bemerkbar gemacht“, sagt Oliver Bär, Hofer Landrat. Außerdem gäbe es 36 Firmen in Stadt und Landkreis, die coronapositive Fälle unter tschechischen Mitarbeitern hätten. In 21 Betrieben gebe es aktuell drei Corona-Fälle oder mehr.

Rund 30 Prozent der Neu-Infektionen aus der vergangenen Woche geben Anhaltspunkte, dass es sich um eine Virusvariante handeln könnte, wie die Pressesprecherin schreibt. Das würde nun weiter untersucht werden. „Wir haben zahlreiche Befunde, die auf eine Virusvariante hindeuten, die auch eine höhere Ansteckungsgefahr mit sich bringt“, sagt Bär.

Schnelltest-Stationen sind in Betrieb

Eine wichtige Maßnahme sei ein erweitertes Testangebot im Landkreis. Für die Firmen in der Region habe der Landkreis in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK) bereits ein „Starterset für Schnelltests“ zur Verfügung gestellt – dieses hätten bereits 200 Firmen abgerufen. „Wir haben darüber hinaus auch Onlineschulungen im Umgang mit Schnelltests durchgeführt“, sagt der Landrat.

Das Testangebot für die Bürger wurde auf vier Teststationen erweitert – In Naila, Münchberg, Oberkotzau und Rehau können sich Bürger nun auch testen lassen. Die zentrale Teststation an der Hofer Freiheitshalle steht weiter zur Verfügung. Die vier Teststationen bieten Schnelltests an und sollen sich an Bürger richten, die sich testen lassen wollen, bevor sie beispielsweise Angehörige in Alten-und Pflegeheimen besuchen.

In Oberkotzau wurde das Angebot zahlreich angenommen: „Wir hatten gut zu tun“, sagte eine Mitarbeiterin kurz vor Testschluss. Es seien hauptsächlich ältere Menschen gewesen, die sich getestet hätten. Menschen, die sich für einen Altenheimbesuch testen wollten, seien in der Minderheit gewesen – diesen Grund hätte sie nur selten gehört. Die meisten wären wohl aus Neugierde da gewesen, vermutet sie. Oder natürlich, wenn sie Symptome gehabt hätten. Das Testpersonal lasse sich von jedem getesteten Bürger den Ausweis zeigen, damit in einem positiven Fall schnell gehandelt werden könne.

Vor der Teststation in Oberkotzau in der Saaletalhalle wurden die wartenden Bürger streng in zwei Reihen getrennt – die einen warteten auf die Anmeldung und den Test, die anderen auf ihr Ergebnis. Das stand im Regelfall nach etwa 15 Minuten fest. Kurz vor 11 Uhr warteten nur noch wenige auf ihr Ergebnis. „Wir warten insgesamt seit etwa einer Stunde“, sagte eine Frau. Sie wartete mit ein paar anderen vor der Halle. Kurz darauf bekam sie das Zertifikat mit dem Testergebnis: „Negativ!“

Insgesamt wurden am ersten Testtag im Landkreis in allen vier Stationen 178 Menschen getestet. Davon waren 175 Testergebnisse negativ. Drei Ergebnisse fielen positiv aus. Im Falle eines positiven Schnelltestergebnisses müssten die Personen einen PCR-Test machen.

Testmöglichkeiten in Stadt und Landkreis Hof

Schnelltests im Landkreis

Naila, Frankenhalle, Dienstag bis Samstag, 9.30 bis 11 Uhr.

Münchberg: DLRG (Schützenstraße), Dienstag bis Samstag, 13.30 bis 15 Uhr

Oberkotzau, Saaletalhalle, Dienstag bis Samstag, 9.30 bis 11 Uhr

Rehau: Sportzentrum (Pilgramsreuther Straße), Dienstag bis Samstag, 13.30 bis 15 Uhr

PCR-Tests in Hof

Die Teststation an der Hofer Freiheitshalle hat auch am Samstag und Sonntag geöffnet von 13 bis 14 Uhr.

Corona-Übersicht vom Donnerstag

– Es gibt 176 weitere Corona-Fälle, 122 im Landkreis, 54 in Hof. 60 waren als Kontakte bekannt beziehungsweise stehen in Zusammenhang mit bekannten Fällen in Firmen oder Einrichtungen. Zwei sind Reiserückkehrer. Gesamtfälle: 5310.

– Es gibt einen weiteren Todesfall. Gestorben ist eine 85 Jahre alte Frau aus dem Landkreis. Insgesamt gibt 164 Todesfälle von Infizierten.

– Zwölf Personen wurden aus der häuslichen Isolierung entlassen, als genesen gelten 4426 Personen.

– Momentan sind 720 aktive Fälle bekannt, im Kreis 497, in Hof 223.

– Sieben-Tage-Inzidenz (laut RKI, Stand Donnerstag):

– Landkreis: 378,7 (Vortag: 261,6)

– Stadt Hof: 277,1 (Vortag: 213,9)

– In der Grundschule in Regnitzlosau ist ein weiteres Kind positiv, hier sind insgesamt sieben Fälle bekannt. Zudem sind zwei Mitarbeiter eines Sozialwerks in Hof positiv.

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