Seit dem Start der Impfkampagne in Deutschland vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Danach wollen sich fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre gegen das Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon mindestens einmal impfen lassen, weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu tun. Zusammen sind das 74 Prozent.
Aufhebung der Impfpriorisierung in Arztpraxen angekündigt
Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden. 19 Prozent lehnten die Immunisierung damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken.
Mehrere Bundesländer haben für die an diesem Montag beginnende Woche eine Aufhebung der Impfpriorisierung in Arztpraxen angekündigt. In Bayern und Baden-Württemberg dürfen alle bisher verfügbaren Corona-Impfstoffe ohne Rücksicht auf die staatlich vorgegebene Priorisierung beim Arzt verimpft werden. Auch Berlin hebt ab diesem Montag die Priorisierung für alle verfügbaren Corona-Impfstoffe bei Haus- und Betriebsärzten auf. Sachsen folgt zum 24. Mai. Allerdings dürfte vielerorts noch nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen, dass alle Impfwilligen auch schnell einen Impftermin erhalten.
Corona-Zahlen gehen weiter zurück
Unterdessen gehen auch die Corona-Zahlen weiter zurück. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8500 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12 656 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 87,3; Vorwoche: 118,6). Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Auch aufgrund des Feiertags Christi Himmelfahrt kann es zu weniger Meldungen gekommen sein.
Angesichts der sinkenden Zahlen lockern immer mehr Bundesländer ihre Corona-Regeln zum Beispiel für die Gastronomie, den Tourismus und den Freizeitbereich. So sind in mehreren Regionen von Baden-Württemberg seit Samstag wieder Gastronomie und Beherbergungsbetriebe offen. Anders als in anderen Bundesländern dürfen Wirte ihre Gäste dort auch in Innenräumen zwischen 6.00 und 21.00 Uhr empfangen. Auch in Schleswig-Holstein gibt es an diesem Montag weitere Öffnungen in Tourismus und Gastronomie.