Die Idee, im Hohen Fichtelgebirge und im Raum Gefrees Bürgerbusse einzusetzen, mache Sinn, erläuterte Detlev Schmidt, der Leiter der Regionalen Entwicklungsagentur im Landratsamt. Wenn sich genug ehrenamtlich Fahrerinnen und Fahrer finden lassen, könne das Projekt problemlos eingeführt werden. Auf den Landkreis kommen der Kauf eines staatlich geförderten Kleinbusses für 25.000 Euro plus laufende Betriebskosten von 26.000 Euro pro Jahr zu. Bei zügiger Beschlussfassung könne der Betrieb voraussichtlich im Mai 2023 aufgenommen werden. Schmidt wertete es als positiv, dass die Anregung von Bürgern gekommen sei. Der Bürgerbus im Hohen Fichtelgebirge und in Gefrees solle den normalen Linienverkehr ergänzen und solle keine Konkurrenz sein.
Kreisrat Harald Schlegel aus Gefrees mahnte, man müsse landkreisübergreifend denken, denn viele Menschen aus der Region fahren auch in die angrenzenden Landkreise Wunsiedel, Kulmbach und Hof. Man sei bereits im engen Austausch mit den Landräten von Hof und Wunsiedel, entgegnete Wiedemann. „Es muss eine Vernetzung da sein, wenn man zum Arzt oder zum Einkaufen fährt“, betonte er. Und es stelle sich die Frage, wie es hier mit den Linienverbindungen aussehe. Hier sollten die Wünsche von Kommunalpolitikern und Bürgern mit in das Konzept für den Nahverkehrsplan gebracht werden, der den Gemeinden zur Stellungnahme zugegangen sei.
Kreisrat Günter Pöllmann, der den Antrag mit gestellt hatte, sagte, die Impfkampagne gegen Corona habe gezeigt, wie schlecht der Nahverkehr funktioniert habe. Denn Senioren hätten mit Feuerwehrfahrzeugen oder mit Privatautos in die Impfzentren gefahren werden müssen. Für ihn zählt zum Hohen Fichtelgebirge alles, was mehr als 600 Meter hoch liegt. Für diese Aussage erntete er im Ausschuss ein paar Lacher.
Wolfgang Degen wollte Einzelheiten über die Zahl der Fahrzeuge wissen. Zunächst sei ein Bürgerbus vorgesehen, der mit 40 bis 50 Prozent bezuschusst werden, erläuterte Schmidt. Vorwiegend würden ältere Menschen gefahren. Man sollte erst einmal mit einem Bus starten, und dann schauen, ob ein weiterer notwendig ist, lautete der Ratschlag.
Schmidt sieht den Bürgerbus als Ergänzung zum öffentlichen Linienverkehr. Hier sei das Fichtelgebirge gut bis sehr gut aufgestellt. An allen Tagen der Woche gebe es zu den Hauptzeiten in den größeren Orten einen Stundentakt. Der Bürgerbus stelle einen sogenannten Nachbarortsverkehr für den Arztbesuch oder zum Einkaufen dar, er sei kein Zubringerverkehr.