Alfinito sagt: "Es ist und bleibt vorerst ein Hobby. Für die Musikkarriere möchte ich die Arbeit im Altenheim nicht aufgeben." Montags bis donnerstags arbeitet sie als Altenpflegerin, von Freitag bis Sonntag absolviert sie Show-Auftritte. In diesem Jahr rechnet sie mit 120 Terminen. Der Großteil finde in Discos statt. Sie ist aber auch mit Branchenkollegen bei der großen Schlager-Hitparade auf Tour zu sehen. Mit dabei ist zum Beispiel Altstar Bernhard Brink.
Zum Alltag gehörten zuletzt neben den Bühnen-Auftritten auch Autogrammstunden etwa in Einkaufszentren. Alfinito mag das - auf Tuchfühlung gehen mit ihren Fans. Sie will eine Sängerin zum Anfassen sein. "Ich bin bodenständig", betont sie gern. "Ich gehe nicht, bis jeder sein Autogramm und sein Bild bekommen hat. Ich rede halt auch gern mit den Leuten." Die Resonanz auf ihre Auftritte ist sehr unterschiedlich. "Es waren schon mal 15 000 bei einem Open-Air-Konzert mit anderen in der Schweiz. Ich habe aber auch schon vor 50 Leuten in Ulrichstein im Vogelsberg gesungen."
Wenn sie von den Auftritten oder der Arbeit im Altenheim nach Hause kommt, zieht es sie gleich wieder raus. Dann geht sie hinten aus dem Gartentor, überquert eine Straße und steht wenig später in freier Natur. Ihr Dobermann-Rüde Falcon wetzt über Feldwege und Daniela Alfinito mit leichtem Schritt glücklich hinterher.
Die Spaziergänge helfen ihr durchzuatmen und zu relaxen. "Die Arbeit im Altenheim kostet eine Menge Kraft. Wobei es für mich schön ist, Menschen glücklich zu machen. Und das verbinde ich dann auch wieder mit der Musik. Diese Menschen mache ich dann auch glücklich." Glück ist ein Wort, das in ihren Texten häufiger vorkommt. Und es ist nichts Geringeres als die ganz großen Gefühle, über die Alfinito singt: "Liebe, Sehnsucht, Verlassenwerden, Zusammenfinden, Kummer." Sie sei keine, die sozial-kritische Themen besingt. "Liebe ist schließlich mit die stärkste Emotion, und auch Tränen sind stete Begleiter im Leben." Sie wolle auch "lieber die breite Masse" mit ihren Liedern ansprechen. Die Texte stammen von Songtextern, einige auch von Vater Bernd Ulrich.
Musikalisch ist das Ziel, die "breite Masse" zu bedienen, klar erkennbar. Nicht selten wummert den Zuhörern in den Songs ein zuweilen uniform wirkender Bass entgegen. Doch Menschen, die dazu Discofox tanzen wollen, werden sich nicht beschweren. Ihr Produzent ist Michael Dorth, der auch mit den Amigos zusammenarbeitet, früher auch schon mit Michael Wendler.
Zu ihrer musikalischen Entwicklung sagt Alfinito: "Ich wollte zuletzt peppiger klingen und möchte auch mehr jüngere Leute ansprechen." Sie sei zwar ehrgeizig ("Wenn ich was mache, dann zieh' ich das durch"), doch der große Masterplan für ihre Karriere schwebt ihr nicht vor. "Ich lasse alles auf mich zukommen", sagt sie und lehnt sich entspannt in ihrem Stuhl zurück.
Für Papa Bernd ist es jetzt schon eine runde Sache. "Ich bin unheimlich stolz. Sie hat es sich verdient, weil sie hart gearbeitet hat bei all' den vielen Terminen und Auftritten. Sie darf aber nicht so klingen wie die Amigos und wird ihren eigenen Weg gehen."