DEL2-Playdowns Alles wieder auf Null

Die Selber Wölfe verlieren in den DEL2-Playdowns zum zweiten Mal in Folge den Heilbronner Falken vor über 2000 am Ende enttäuschten Fans mit 2:3. Damit ist die Best-of-five-Serie wieder völlig offen.

 
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In der Playdown-Serie zwischen den Selber Wölfen und den Heilbronner Falken ist wieder alles offen. Am Dienstagabend setzten sich die Heilbronner Falken vor etwas mehr als 2000 hoffnungsfrohen, am Ende aber enttäuschten Zuschauern in der Netzsch-Arena erneut glücklich mit 3:2 (1:2, 0:0, 2:0) durch und haben die Best-of-seven-Serie zum 2:2 ausgeglichen. Die Entscheidung, wer bereits in der ersten Runde den Klassenerhalt fixieren kann, fällt nun frühestens in Spiel sechs, das am Sonntag (18.30 Uhr) in Selb stattfindet. Am Freitag (19.30 Uhr) stehen sich beide Teams aber zunächst wieder in Heilbronn gegenüber.

Wölfe-Trainer Sergej Waßmiller trauerte nach dem Spiel vor allem den vielen vergebenen Möglichkeiten im zweiten Drittel nach. „Hier haben wir verpasst, unsere Führung auszubauen und noch mehr Selbstvertrauen zu tanken.“ Was der Heilbronner Trainer Martin Jiranek ähnlich sah. „Selb hat das 3:1 verpasst. Aber es war eine große Leistung von meinen Jungs. Sie standen viel unter Druck, haben aber alles gegeben.“

Bei den Wölfen feierte, wie von Waßmiller angekündigt, neben dem zuletzt verletzten Kevin Lavallée auch Nick Miglio sein Comeback. Für den im ersten Spiel noch gesperrten, dann zweimal als Kontingentspieler überzähligen Texaner musste Bryan Reddick auf die Tribüne. Eine Entscheidung, die von den Fans im Vorfeld durchaus kontrovers diskutiert worden ist. Und vorneweg: Die erhofften Impulse gingen von Miglio nicht aus. Heilbronn war mit nur 15 Feldspielern angereist, hatte aber die erste gute Möglichkeit. Nach nur 53 Sekunden musste Bitzer gegen Lautenschlager gleich sein ganzes Können aufbieten. In die erste kleine Druckphase der Wölfe hinein führte ein Patzer im eigenen Drittel zu einer Strafzeit gegen Kania, die Gäste konnten aber keine gefährliche Situation kreieren.

Nach sieben Minuten sahen die Schiedsrichter – im Gegensatz zu den meisten Zuschauern – ein Haken von Schaaf, und die Selber gerieten erneut in Unterzahl. Einen ersten Schuss blockte Schwamberger noch. Dann schlug es doch hinter Bitzer ein. Tonge zog ab, und von Ungern-Sternberg fälschte den Puck direkt vor dem Wölfe-Keeper unhaltbar ab. Fast postwendend hatte Trska die große Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte aber an Mnich. Nach 14 Minuten durfte der Selber Anhang dann doch jubeln. Im Powerplay scheiterte zunächst Hammerbauer knapp, Kalns setzte nach und Kolupaylo traf zum 1:1. Zunächst mussten die Wölfe noch bangen, der Treffer hielt aber auch dem Videobeweis stand. Und nur 27 Sekunden später stand schon das 2:1 an der Anzeige. Über Gelke und Vantuch landete die Scheibe bei Schwamberger, der im Slot traf. Jetzt bekamen die Hausherren die Partie immer besser in den Griff. Nur einmal drohte noch Gefahr für das Selber Tor, Naumann nahm aber Schmerzen in Kauf und blockte die Scheibe.

Teils fahrlässig, teils Pech

Nach eher verhaltenem Start in den Mittelabschnitt – nur die Fans gaben weiter Vollgas –, übernahmen die Wölfe nach einer halben Stunde und einer überstandenen Strafzeit wieder mehr und mehr das Kommando. Was fehlte, war das dritte Tor. Teils war es fahrlässig, wie die Hausherren mit ihren richtig guten Möglichkeiten umgingen, teils war richtig Pech dabei. Auch bei zwei Powerplays wollte die Scheibe einfach nicht dorthin, wo sie sich die Spieler und Fans hinwünschten.

Im Schlussdrittel drängten die Wölfe witer vehement auf das 3:1. Heilbronn kam nur durch gelegentliche Konter in die Nähe des Selber Gehäuses – dann aber nicht ungefährlich. Wie in der 46. Minute. Kirsch – relativ unbedrängt – zog von halblinks ab und nahm ganz genau Maß -2:2. Die Wölfe hatten nur kurz darauf imPowerplay die Möglichkeit zur erneuten Führung, kamen aber nicht gefährlich zum Abschluss.

Und fast wäre den Falken in der 50. Minute der dritte Treffer gelungen, der durchgebrochene Kirsch scheiterte aber frei vor Bitzer. Besser machte es wenig später Lautenschläger, der die Scheibe im Nachsetzen zum 2:3 ins Netz stocherte. Jetzt gab es ganz lange Gesichter bei den platt wirkenden Wölfen, denen auch in den verbleibenden sieben Minuten nicht mehr viel gelingen wollte. Der einzige, wenn auch schwache Trost: Es war noch nicht das letzte Heimspiel dieses Eishockeywinters...

Selber Wölfe: (Weidekamp) – Kania, Trska, Gläßl, Lavallée, Fern, Schaaf, Gimmel – Schwamberger, Gelke, Vantuch, Naumann, McNeill, Miglio, Kolupaylo, Kruminsch, Kalns, Hammerbauer, Melnikow, Noack.

Heilbronner Falken: Mnich (Andryukhov) – Morrison, Rymsha, Leitner, Fischer, Krenzlin, Mapes – Kirsch, Tonge, Williams, von Ungern-Sternberg, Cabana, Lautenschlager, Volkmann, Ramoser, Dunham.

Schiedsrichter: Kannengießer/Steingross.– Zuschauer: 2023. – Tore: 8. Min. von Ungern-Sternberg (Tonge;5-4) 0:1, 14. Min. Kolupaylo (Kalns; 5-4) 1:1, 15. Min. Schwamberger (Vantuch, Gelke) 2:1, 46. Min. Kirsch (Volkmann, Leitner) 2:2, 53. Min. Lautenschläger (von Ungern-Sternberg,Morrison) 2:3. – Strafminuten: Selb 6, Heilbronn 8.

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