Propalästinensische Aktivisten hatten am Mittwoch HU-Räume aus Protest gegen Israel und zur Unterstützung der Palästinenser besetzt. In der Nähe des Gebäudes gab es eine Kundgebung, bei der die Polizei in der Spitze rund 300 Demonstrantinnen und Demonstranten zählte. Die Universitätsleitung duldete die Besetzung zunächst und setzte auf einen Dialog mit Besetzern und Wissenschaftlern. Am Donnerstagabend veranlasste Universitätspräsidentin von Blumenthal dann die Räumung.
Rund 530 Polizisten im Einsatz
Die Räumung löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Rund 530 Polizistinnen und Polizistinnen waren im Einsatz, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Am Donnerstagabend führten die Beamten etwa 170 propalästinensische Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Gebäude des Instituts für Sozialwissenschaften.
Davon hielten sich 50 Besetzer im Hof auf und weitere 120 im Gebäude. 20 von ihnen hätten sich im Obergeschoss des vierstöckigen Gebäudes verbarrikadiert. "Zur Öffnung der verbarrikadierten Tür musste eine Ramme eingesetzt werden." Nach Polizeiangaben wurde die Identität von 169 Besetzern festgestellt. Es wurden 25 Strafermittlungsverfahren eingeleitet.
Von Blumenthal sagte im RBB-Inforadio, dass die Räumung immer eine Option gewesen sei - auch wenn sie aus ihrer Sicht letztendlich zu früh begonnen habe. "Wir waren (...) in der Situation dort in einem Dialog, und aus unserer Sicht hätten wir noch etwas Zeit gebraucht, um zu sehen, ob wir selbst diesen Dialog zu einem Ergebnis führen können oder nicht", sagte von Blumenthal dazu." Länger als über den Abend hinaus hätte die Universität die Besetzung allerdings nicht geduldet.