Welche Symptome treten auf? Zu den häufigsten Symptome gehören plötzliches hohes Fieber, sehr starke Kopfschmerzen, vor allem hinter den Augen, und heftige Gelenk- und Muskelschmerzen. Es kann auch zu Ausschlag kommen, der sich vom Rumpf auf Arme, Beine und Gesicht ausbreitet. Die Betroffenen fühlen sich zudem schwach und müde. Normalerweise treten die Symptome vier bis zehn Tage nach einem Stich auf.
In seltenen Fällen kann Dengue zu schweren Blutungen, Organversagen und sogar zum Tod führen. Bei starken Symptomen sollten Betroffene umgehend zum Arzt. „Schwere Verläufe treten aber meist erst bei einer zweiten Dengue-Infektion auf“, sagt Katja Rothfuß.
Kommt es immer zur Erkrankung? Ob in Deutschland, Europa oder weltweit: Bei allen Angaben zu Dengue-Infektionen ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer weit höher liegt als die Zahl der gemeldeten Erkrankungsfälle. „Nur jede vierte Infektion macht sich durch Symptome bemerkbar“, sagt der Mediziner Jelinek vom CRM.
Dengue sei „keine harmlose Virusinfektion“ – und nicht mit Malaria zu vergleichen, erklärt Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Uni Tübingen: „Man erkennt Malaria sehr schnell. Dann therapiert man das – und bestenfalls ist es dann gut.“ Übertragungsketten können somit rasch unterbrochen werden. „Bei Dengue ist das anders. Ein Großteil der Infizierten ist asymptomatisch, kann das Virus aber weitergeben“, so der Infektiologe weiter. Das sei eines der großen Probleme bei Dengue.
Was macht Tigermücken so speziell? Asiatische Tigermücken sind im Vergleich zu in Deutschland einheimischen Mücken viel kleiner. Zudem haben sie gleich mehrere unangenehme Eigenschaften. Sie sind Überträger von Krankheiten wie Dengue-Fieber, West-Nil-Fieber, Japanischer Enzephalitis und Zika. Zudem ist die Mücke sehr penetrant. Besonders tückisch: Sie sind tagaktiv, während die heimischen Stechmücken eher dämmerungs- und nachtaktiv sind.
Wie kann man sich schützen? Antivirale Medikamente gegen Dengue gibt es derzeit nicht. Zugelassen sind allerdings zwei Impfstoffe. „Empfehlenswert ist eine Impfung derzeit aber nur für Reisende mit Risikofaktoren“, sagt Katja Rothfuß. Denn trotz allem sei das Risiko, sich zu infizieren, gering, beruhigt sie. Zumal in Europa.
Daneben ist konsequenter Mückenschutz essenziell. Es helfen Antimückensprays. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Mittel mit dem hochwirksamen und langjährig erprobten Wirkstoff DEET. Auch der Wirkstoff Icaridin ist erprobt. Zudem sollte man lange, möglichst helle Kleidung tragen. Für Reisen in Risikogebiete gibt es spezielle Kleidungsstücke, durch die die Mücken nicht stechen können. Zudem kann man elektrische Verdampfer und Räucherspiralen einsetzen. Ebenfalls nicht vergessen: Moskitonetze.
Was kann man noch tun? Fachleute dringen auf neue, bessere Impfstoffe – und die Sensibilisierung des medizinischen Personals. „Eine wichtige Botschaft ist, dass die hiesige Medizin viel stärker an eigentlich der Tropenmedizin vorbehaltene Krankheiten denken muss“, sagt Kremsner. Krankheiten wie Dengue habe es hier bisher nun mal nicht gegeben: „Das zu verinnerlichen wird sicher eine Herausforderung.“