Der erste Zukunft-Kinder wählen ihren Lieblingsfilm

Silke Meier
Sabine Schaefer, Vorsitzende des Vereins „Zukunft Kinder“, und Ralf Franke von den Grenzland-Filmtagen freuen sich, dass auch in diesem Jahr die Zukis das Filmfestival erleben konnten. Den Preis für den Gewinnerfilm, eine Porzellanvase von Rosenthal, hält Sabine Schaefer in Händen. Foto: /Silke Meier

„Cat Lake City“ von Antje Hein kommt bei den jüngsten Cineasten aus den Kinderhorten der Region am besten an. Ein Film der Zukis wird in Hamburg gezeigt.

 
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Selb - Traditionen beibehalten, auch in Zeiten der Pandemie, das ist den Machern der Selber Grenzland-Filmtage zusammen mit Sabine Schaefer, der Vorsitzenden des Vereins „Zukunft Kinder“ , gelungen. In Jahren ohne Corona waren es die Hort-Kinder der Region, die noch vor der offiziellen Eröffnung in das Kino-Center Selb stürmten, Popcorn naschten, Limonade tranken – und mittags den ersten Publikumspreis des Festivals vergaben.

In diesem Jahr ist zum zweiten Mal alles anders, aber Kino und Preisverleihung fanden und finden trotzdem statt. Liebevoll wurden zur Bewertung der Filme in den Osterferien die Einrichtungen der Zuki-Horte dekoriert. „Wir wollten Kino-Feeling schaffen“, berichtet Sabine Schaefer.

Limo und Chips

Ralf Franke vom Team der Grenzland-Filmtage zeigt Fotos aus dem Hort in Rehau. Jedes Kind bekam eine Tüte mit Getränk und Chips. Allerdings war miteinander aus einer Tüte zu naschen oder zu teilen nicht erlaubt. Das Hausaufgabenzimmer wurde zum Kinosaal umgebaut. „Es war unser Highlight in den Osterferien. Wir haben die T-Shirts angezogen und die Käppis aufgesetzt, als würden wir tatsächlich einen Ausflug ins Selber Kino machen“, erzählt Erzieherin Larissa Plattner.

„Aus neun Horten sind 97 Stimmen abgegeben worden,“ freut sich Ralf Franke, der aus allen beteiligten Horten positive Rückmeldungen erhielt: „Es war eine Abwechslung und die Kinder freuten sich, wieder über ihren Lieblingsfilm abstimmen zu dürfen.“

Der erste Gewinner

In einem Video-Clip moderierte Kerstin Fröber, Vorsitzende des Vereins zur Förderung grenzüberschreitender Film- und Kinokultur, die Kinderfilme an. Mit deutlichem Vorsprung wählten die jungen Kino-Fans den Film „Cat Lake City“ zum Gewinner.

Sechs Minuten und 41 Sekunden dauert die Animation ohne Dialoge über den Kater Percy, der sich auf einen entspannten Tag in Cat Lake City freut. Allerdings wird es im Katzen-Ferienparadies ganz anders als erwartet. Eine der wertvollen Rosenthal-Porzellanvasen geht damit an Regisseurin Antje Hein.

Auf Platz zwei wählten die Hort-Kinder die spanische Animation „Vuela“. Ohne Dialoge wird die Geschichte eines Vogels erzählt, der einen kaputten Flügel hat und nicht in den Süden ziehen kann. Sein Leben beginnt sich zu verändern, als der kleine Freund Pio-Pio auftaucht.

Drittplatziert ist eine Produktion aus Frankreich und der Schweiz und handelt von einem neugierigen Tiger, der die Welt erobert, um seine Streifen im Fell zu suchen. Mit einem bezaubernden Animationsfilm war die bulgarische Regisseurin Radostina Neykova im Programm. Über 6000 Bilder stickte sie für die Produktion von „Marmalade“. Neykova leitete bisher im Rahmen des Selber Film-Festivals den Film-Workshop mit einigen Zukis.

Film in Hamburg

Besonders stolz ist Sabine Schaefer auf die Teilnehmer am Workshop im Jahr 2019. „Meine Familie – Lustige Geschichten“ lautete damals der Arbeitstitel. Und der Film, der vor zwei Jahren in Selb mit Radostina Neykova in den Räumen der Zukis entstanden ist, wurde vom Hamburger Kinder-Kurzfilm-Festival „Mo und Friese“ in das Programm aufgenommen. Damit nimmt der Film im Juni am „Gib mir 5! Wettbewerb“ teil.

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