Discobetreiber besorgt „Ein Test vor der Tür, das funktioniert nicht“

Kurz konnten sie aufatmen, jetzt leiden die Betreiber von Diskotheken erneut unter Existenzängsten. Grund: Die 2G-Plus-Regel. Foto: Morenovel - stock.adobe.com

Michael Kögler sieht für Tanzlokale wie Schwingen schwarz, sollte die Regel 2G-Plus kommen. Das ginge aus finanziellen und zeitlichen Gründen nicht, sagt er.

 
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Kulmbach/Schwingen - Kaum habe er nach 19 Monaten erzwungenem Lockdown wieder Boden unter die Füße bekommen, stehe er schon wieder vor Existenzängsten, sagt Michael Kögler. Der Betreiber des Tanzpalasts in Schwingen, der erst kürzlich wieder öffnen durfte, sieht schwarz, wenn er an die 2G-Plus Regelung denkt, die wahrscheinlich bald auch für Nachtlokale gelten wird. Köglers Meinung ist klar: „Ein Schnelltest vor der Disco ist nicht handelbar.“

2G-Plus vor dem Disco-Eingang sei weder aus finanziellen noch aus zeitlichen Gründen machbar. Ein Test, der knapp vier Euro kostet, daure pro Person etwa 10 bis 15 Minuten. Wenn er stundenlange Warteschlangen vor der Tür vermeiden wolle, brauche er locker 30 Security-Leute, die die Tests überwachen. „Wie soll das gehen“, fragt sich Kögler. Denkbar sei 2G-Plus allenfalls, wenn es wieder Schnelltestzentren geben würde, in denen sich die Leute ihr Testergebnis vor der Disco abholen können. Köglers größte Sorge ist die Unsicherheit. „Keiner weiß, ab wann genau was gilt. Wir hängen voll in der Luft und kennen keine Einzelheiten. Ich habe schon gar keine Lust mehr.“ Und mit Blick auf die dortige psychiatrische Bezirksklinik merkt der Gastronom sarkastisch an: „Ich bin schon kurz vor Rehau. Ungewissheit und Ängste! Ohne Plan aus Berlin. Und wieder trifft es die Gastronomen. Es ist Wahnsinn, was hier los ist.“

Angesichts der steil nach oben steigenden Corona-Zahlen seien die Gaststätten jetzt schon deutlich leerer geworden. Viele Menschen meiden laut Kögler aus Angst vor einer möglichen Ansteckungen den Gang ins Restaurant oder auch in die Disco. Köglers Meinung nach ist die Lage ohne Impfpflicht nicht mehr in den Griff zu bekommen. „Sollen wir uns denn wirklich jeden Winter solchen Sachen aussetzen?“ mbu

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