Zweiter Bürgermeister Hans-Peter Röhrlein musste sich in der jüngsten Sitzung des Untersteinacher Gemeinderats doch gehörig wundern: Dem Gremium lag ein Bauantrag des Investors Ratisbona vor, der an Stelle des jetzigen Netto-Markts einen neuen größeren Lebensmittelmarkt mit Bäcker, Café und Außenanlagen bauen will. Netto zieht zwei Grundstücke weiter in der Stichstraße in einen Neubau nach dem Getränkemarkt um, für den der Gemeinderat im Kulmbacher Land vor genau einem Jahr einem Immobilieninvestor aus Freyung grünes Licht gegeben hat. Von diesem Bau auf dem weitestgehend naturbelassenen Grundstück gleich neben der B 303 war Hans-Peter Röhrlein (CSU) damals gar nicht begeistert; nicht, weil er dann der nächste Nachbar ist, „sondern weil sich dort über die Jahre eine wilde Busch- und Sträucher-Region ideal für Vögel entwickelt hat“, wie er feststellte. Der jetzige Markt sei aber entsprechend den neuen Anforderungen von Netto nicht umzubauen; es müsse ein neuer wenn auch unwesentlich größerer gebaut werden, argumentierte der Projektplaner. „Wenn trotzdem gebaut wird, dann bestehe ich darauf, dass die rückwärtige Fassade nicht knallweiß sondern grün gestrichen und auch begrünt wird. Als Ersatz für die Vögel, die jetzt dort in den Sträuchern brüten“, stellte Röhrlein als Bedingung. Dass der bestehende Markt jetzt doch umgebaut werden kann, ist für ihn jetzt allerdings „erstaunlich. Die können es jetzt doch machen?“, wollte er als seinen Kommentar dazu fürs Protokoll verstanden wissen.