Die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hat sich am Montag wie ein Lauffeuer verbreitet: Die indische Samvardhana Motherson Gruppe übernimmt den in Schieflage geratenen Automobilzulieferer Dr. Schneider. Die Beschäftigten allerdings wussten bis dato noch nichts von dem 118-Millionen-Euro-Deal. Für Insolvenzverwalter Joachim Exner, der den Geschäftsbetrieb der Schneider-Gruppe seit deren Insolvenzanmeldung im September vergangenen Jahres in vollem Umfang fortgeführt hatte, war das sicherlich eine Panne. Am Dienstag war er an allen deutschen Standorten unterwegs, um die Mitarbeiter in Betriebsversammlungen persönlich zu informieren. Am Vormittag stellte er sich vor die Belegschaften in Judenbach und Tschirn. Am frühen Nachmittag erklärte er sich vor den 1400 Beschäftigten in Neuses. Dort, in den thüringischen und oberfränkischen Standorten, ist die Stimmung derzeit gemischt, wie ein Mitarbeiter gegenüber unserer Zeitung erklärt. Keiner wisse ja wirklich, was nun passiert. Viele fragten sich, wie es nun weitergeht.