Als vor gut drei Jahren die ersten Meldungen über eine rätselhafte Lungenerkrankung in China über den Ticker laufen, beunruhigt das in Deutschland kaum jemanden. China ist weit weg. Einige erinnern sich vielleicht noch an das Sars-Virus, das sich 2002 und 2003 in Asien verbreitete, aber im Rest der Welt entgegen anfänglicher Befürchtungen lediglich 45 Todesfälle verursachte. Bei den rätselhaften Lungenentzündungen im Winter 2019 versucht China anfangs das wahre Ausmaß zu verschleiern. Erst am 31. Dezember meldet das Land die Fälle bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Kurz zuvor haben Forscher den Erreger als bisher unbekannten Vertreter der Coronaviren identifiziert. In Anlehnung an Sars wird das neue Coronavirus, das höchstwahrscheinlich von Wildtieren stammt, bald als Sars-CoV-2 bezeichnet.