Ehrung in Hof Jan Gemeinhardt ist „Künstler der Metropolregion“

red
Jan Gemeinhardt präsentiert seine Auszeichnung. Mit im Bild Oberbürgermeisterin Eva Döhla und der Hofer Fachbereichsleiter Kultur, Peter Nürmberger, der das Bild präsentiert, das im Rathaus seinen Platz finden wird. Foto: Felix Nürmberger

Der junge Maler suche „im Dunkeln die Welt“, erklärt die Jury. Er wurde 1988 in Hof geboren.

 
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Hof - Der 1988 in Hof geborene Maler Jan Gemeinhardt ist als „Künstler der Metropolregion“ ausgezeichnet worden. Die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla hat ihm die Urkunde überreicht. Döhla, die auch als politische Sprecherin des Forums Kultur der Metropolregion fungiert, hatte dazu ins Hofer Rathaus eingeladen. Die Jury des Forums hatte Gemeinhardt zum „Künstler der Metropolregion“ gewählt.

Bei dieser Gelegenheit konnte Jan Gemeinhardt, der in Nürnberg lebt und arbeitet, auch ein Gemälde übergeben, das die Stadt Hof gekauft hat. Es handelt sich um ein 60 mal 80 Zentimeter großes Bild in Acryl auf Leinwand. Es zeigt im Vordergrund eine öde, fast dystopische Landschaft unter einem blauen Himmel, aus dem eine helle Sonne strahlt und Licht verheißt. „Das Bild ergänzt die städtische Kunstsammlung und wird im Rathaus seinen Platz finden“, kündigte Döhla an. Nachdem im ersten Stock bereits die Arbeiten vom ebenfalls in Hof geborenen Armin Sandig dauerhaft ausgestellt sind, soll auch im zweiten Stock eine kleine Galerie zeitgenössischer Hofer Künstler entstehen.

Spiel der Schattierungen

Die Jury lobte Jan Gemeinhardt als jungen Maler, der „im Dunkeln die Welt sucht“. Seine Arbeiten schienen auf den ersten Blick düster und geheimnisvoll, ja mythisch aufgeladen zu sein. Das Spiel der Schattierungen zwischen Grau, Grün, Tiefblau und Schwarz beherrsche er meisterhaft. Vornehmlich Landschaften sind auf den meist kleinformatigen Bildern zu sehen. „Aber es handelt sich nie um Idyllen, die man zu Ansichtskarten verarbeiten könnte. Seine Vorbilder sind in der Romantik, der Schwarzen Romantik zu finden.“

Düster scheine die Welt Gemeinhardts, aber nie ohne Zuversicht. „Etwas Licht, ein Schimmer, Hoffnung vielleicht, glimmt immer.“ Auch gäben unvermutete Gegenstände Rätsel auf: ein brennender Wegweiser, Menschengemachtes oder irrationales Leuchten. Menschen tauchen eher selten auf. „Und doch meint man in seinen Gemälden eine tiefe Sorge zu spüren. Er hinterlässt uns nachdenklich – wir teilen seine Sorge und haben doch Hoffnung.“

Jan Gemeinhardt schloss sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg 2014 als Meisterschüler bei Professor Ralph Fleck ab. Kaum ein Jahr verging seit 2011 ohne drei bis fünf Einzel- oder Gruppenausstellungen in renommierten Häusern Nordbayerns, aber auch national und international von Frankfurt bis London oder Seoul. Die „Nürnberger Nachrichten“ zeichneten ihn 2013 und 2014 im Rahmen ihres Kunstpreises aus.

Die „Künstler der Metropolregion“

Wie das Forum Kultur erklärt, stellen Breite, Vielfalt und das flächendeckende Angebot in Kunst und Kultur ein herausragendes Qualitätsmerkmal der Metropolregion dar und seien ein bedeutender Standortfaktor. Um dieses Potenzial öffentlich sichtbar zu machen, ehrt das Forum seit Mai 2010 jeden Monat einen Künstler / eine Künstlerin der Metropolregion Nürnberg.

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