Für die Experten des Kriseninterventionsteams ist der Einsatz noch lange nicht zu Ende. Dietmar Kratzer, Leiter der Krisenintervention Tirol, sagte, es gehe zentral darum, "ein Bewusstsein zu schaffen für Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung." Da die Opferfamilie und die Familie des Verdächtigen auch bei mehreren Vereinen gewesen seien, sei nun neben den Angehörigen auch ein großer Kreis an Bekannten und Freunden schwer von der Tragödie getroffen, ergänzte Gerhard Müller vom Kriseninterventionsteam in Kitzbühel.
Die Gewalttat provozierte bereits am Sonntag in sozialen Medien Hass-Kommentare und Verdächtigungen. Das Posting einer SPÖ-Ortsgruppe in Niederösterreich, das den 25-jährigen Tatverdächtigen in die rechte Ecke stellte, will die Partei ahnden. Er entschuldige sich im Namen der SPÖ Niederösterreich "für das gespürlose und völlig pietätlose Posting der SPÖ Langenzersdorf", so SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar. Es werde für den Verantwortlichen einen Parteiausschluss aufgrund parteischädigenden Verhaltens beantragt. Ein so tragisches Ereignis dürfe nicht für parteipolitische Zwecke missbraucht werden und sei der Sozialdemokratischen Partei unwürdig.
Unterdessen hat die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) in Tirol den 25-Jährigen aus der Partei ausgeschlossen. "Fakt ist, dass der mutmaßliche Täter, im Jahr 2014, für zwei Monate als Jugendreferent Mitglied der Stadtparteileitung der FPÖ Kitzbühel war", teilte die FPÖ Tirol am Montag mit. Nach seinem Ausscheiden sei er einfaches Parteimitglied ohne Funktion oder Mandat gewesen.