Und der Minister? Bewahrt Ruhe. Keine überstürzte Hardware-Nachrüstung zu Lasten der Hersteller, keine Hast bei der Elektrifizierung, kein Stress beim autonomen Fahren, kein Druck auf die Lufthansa – und für die Zukunft der Schiene werden es Millionen für externe Berater plus mehr Steuergeld schon richten. Abwarten auch beim öffentlichen Nahverkehr: Kommt Zeit, kommt Rad. Oder ein Gipfel…
Der Glasfaser-Ausbau beschleunigt ebenfalls nicht über Schrittgeschwindigkeit. So wie die Dinge liegen, oder besser: die Kupferkabel, dürften wir noch sehr lange und sehr teuer auf Augenhöhe mit Angola datendümpeln.
Scheuers Strategie beim schnellen Internet: Langsamkeit. Zwar verspricht die Regierung, das 5G-Netz werde Deutschland an die "Weltspitze der digitalen Infrastruktur" katapultieren, aktuell jedoch ist – trotz Mobilfunk-Gipfel – noch nicht einmal die Bundeshauptstadt wenigstens frei von Funklöchern. 2019 werden die Frequenzen versteigert – allzu große Pflichten bei der Netzabdeckung aber will der Verkehrs- und Datenminister den Mobilfunk-Riesen nicht auferlegen. Wird schon irgendwie.
Womit wir zurück beim Straßenverkehr wären. Ist doch das Turbo-Netz Voraussetzung für die stets gepriesene Echtzeit-Kommunikation, die Fahrzeuge gänzlich autonom machen soll. Mit schier unvorstellbaren Datenmengen. Wem also die ferngesteuerte Zukunft nicht so ganz geheuer scheint, der kann dank des Bundesverkehrsministers gänzlich entspannt bleiben. Schon weil auch zu 5G demnächst ein Gipfel stattfinden wird.
Und zwischen allen Gipfeln ist Ruh’…